Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
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Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
 
Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
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"Der Heiler" von Antti Tuomainen

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„Wir haben nie in irgendeiner Weise Böses beabsichtigt“
„Meine Frau Johanna Lehtinen ist verschwunden“. Zwei Tage vor  Weihnachten, in einer nicht allzu fernen Zukunft, macht sich Tapani Lehtinen auf die Suche nach seiner verschwundenen Frau. Johanna, Journalistin von Beruf, ist auf den Spuren eines Serienmörders, der sich „Der Heiler“ nennt. Er gibt an, dass er im Namen der gewöhnlichen Menschen Rache übt. Die letzte Stimme der Wahrheit in einer dem Untergang geweihten Welt ist. Er behauptet, der Heiler des kranken Erdballs zu sein. Er tötet Industrielle oder Menschen, die er für die Klimakatastrophe mit verantwortlich macht. Aber nicht nur die Industriellen, sondern auch deren gesamte Familie löscht er aus. Er zieht eine blutige Spur quer durch Helsinki.

Buchtipp
Camilla Läckberg - Die Eishexe: Kriminalroman (Ein Falck-Hedström-Krimi 10)

Die Suche nach seiner Frau führt Tapani durch ein post-apokalyptisches Helsinki. Eine Stadt, in der das zivilisatorische Gefüge bröckelt, sich in Auflösung befindet, Recht und Ordnung nur noch mühsam aufrecht erhalten werden kann. Private Sicherheitsfirmen untergraben die Polizeikräfte. Die Klimakatastrophe hat die Welt im Griff. Ihre Auswirkungen schlagen voll auf die Menschheit durch. Überschwemmungen, Dauerregen vertreiben Millionen von Menschen. Epidemien, wie Malaria, Tuberkulose und die Pest brechen auf. Die nördlichen Länder werden von Flüchtlingen überrannt. Wer es sich leisten kann, versucht noch weiter in den Norden zu kommen, wo die Lebensumstände noch erträglich sind. Tapani, ein sich abmühender Lyriker, der schreibt, um zu überleben, taumelt durch ein dem Untergang geweihten Helsinki.
„Der Heiler“ spielt in einer hoffnungslosen Zeit, die den Protagonisten dazu nötigt, verzweifelte Maßnahmen zu ergreifen, um seine wahre Liebe wieder zu finden. Geschrieben in einer minimalen Sprache aber einer durchaus anspruchsvollen Tiefe, nahe an einer lyrischen Ausdrucksweise, ist „Der Heiler“ eine Geschichte über das Überleben, Treue und über Bestimmung. Eine Geschichte, wie aus den erbarmungslosen Tagen, wenn die Welt zu Ende geht, nur noch Liebe und Hoffnung übrig bleibt, für die allein es sich noch lohnt zu leben.

Der Roman ist ein Zukunftsroman, eine Liebesgeschichte, die im Mantel eines Kriminalromans daher kommt. Die wahre und unendliche Liebe zwischen Johanna und Tapani wird in Rückblenden illustriert, während er auf der Suche nach ihr ist. Tapani entdeckt Geheimnisse aus Johannas Vergangenheit. Geheimnisse, die sie in Verbindung bringen zu dem Mörder, den sie sucht. Einem Mörder, der eigentlich schon lange nicht mehr unter den Lebenden weilt.
Tuomainen spinnt die gesellschaftliche Verrohung fort und zeichnet auf, was sein könnte und bringt ein Unwohlsein zum Ausdruck, das Teil unserer heutigen Gegenwart ist. Die schleichende Umweltzerstörung, die Veränderung des Klimas, sagt Tapani im Buch „hat sich langsam und allmählich in das Leben geschlichen, dennoch waren wir in der jetzigen Situation doch blitzschnell gelandet. Hals über Kopf."
Das könnte auch ein Motto des Buches sein. Auf der Suche nach seiner Frau bewegt ihn die Frage: „Was würde ich eher aushalten: „Die Gewissheit, dass das Schlimmste passiert war? Oder diese von Minute zu Minute wachsende Angst? Rascher Zusammenbruch oder langsame Zermürbung?" Sind wir fähig die Wahrheit zu ertragen, das Unumstößliche hinzunehmen oder sind wir bereit etwas dagegen zu tun - auch in einer hoffnungslosen Lage. Tuomaionen hat mit „Der Heiler" einen skandinavischen Krimi vorgelegt, der anders ist als die Kriminalromane aus den nordischen Ländern. Er beschreibt das Erlöschen einer Metropole und eine sehr berührende Liebesgeschichte.

Vielen Dank an Jürgen Ruckh aus Esslingen
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