Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
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Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
 
Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
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"Die dritte Bitte" von Ingibjörg Hjartardóttir

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„Die ganze Wahrheit“
Ein Schriftsteller liegt in Reykjavik im Sterben. Die Diagnose: Gehirntumor. Er ringt seiner Krankenpflegerin, die nebenbei Gedichte schreibt, ein Versprechen ab. Das Versprechen, seine Mutter zu besuchen und ihr die Wahrheit zu sagen. Die ganze Wahrheit. Und die Wünsche eines Sterbenden soll man erfüllen.

Der Schriftsteller Hrafn war zwölf Jahre alt, als seine Mutter Thórhildur Hrafnsdóttir ins Gefängnis kam, und als sie Jahre später wieder frei kam, verschwand sie aus Island. Er wusste über viele Jahre nicht, wo sie lebte, noch was sie machte. Dann bekam er einen Hinweis auf ihren Verbleib und er reiste um die halbe Welt, um sie wieder zu sehen. Aber bevor er sich ihr zu erkennen geben konnte, bekam er einen epileptischen Anfall und mußte nach Island zurückreisen. Im Buch wird dieser Ort nicht mit Namen genannt aber man kann annehmen, dass es sich dabei um eine Insel der Inselgruppe Hawaii handelt. Thórhildur hatte also eine vulkanische Insel verlassen, um sich auf einer anderen Vulkaninsel wieder anzusiedeln. Hrafns Mutter wurde wegen zweifachen Mordes verurteilt. Thórhildur wurde zu sechzehn Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie im Abstand von einer Woche zwei Männer umgebracht hatte. Und sie hatte diese Morde gestanden. Den Mord an dem Ehemann von Sóley, Kári Karlsson, den sie in seiner Werkstatt verbrannt haben soll und ihren Mann Ottó, ebenfalls Schriftsteller, umgekommen bei einem Autounfall. Aber ist dies die ganze Wahrheit? Welches Geheimnis hat Hrafn die ganzen Jahre mit sich herumgetragen? Und was soll die namenlose Erzählerin Thórhildur von ihrem toten Sohn erzählen? Welche Geschichte soll sie zurückbringen?

  Ingibjörg Hjartardóttir bei schwedenkrimi.de
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Die Erzählerin reist also nun nach Hawaii, um ihre Landsmännin aufzusuchen. Sie findet sie in einem kleinen Ort, wo sie auf einem Marktplatz in einem Zelt Pullover strickt. Hier auf dem kleinen Marktplatz saß sie nun jahrelang und strickte. Sie wirkt auf die Erzählerin, als ob ein großer Frieden über ihr liegen würde. Als ob Zeit keine Rolle mehr in ihrem Leben spielt – ja sie die Zeit in Person ist. "Diese Frau scheint völlig in sich zu ruhen, zufrieden mit dem Lebensrahmen, den sie sich geschaffen hat." Nach einiger Zeit gibt sie sich zu erkennen und schließt Freundschaft mit Thórhildur. Thórhildur beginnt nun, der Erzählerin Briefe zu schreiben, in der sie ihre Version der Geschichte schildert. Über das erste Zusammentreffen mit Sóley und Kári, als sie noch Jugendliche waren. Wie Kári erst sie und dann Sóley schwängerte. Wie Thórhildur das Kind abtreiben ließ, Sóley aber Kári heirate und weitere Kinder von ihm bekam. Über ihre Heirat mit Ottó und ihrem Sohn Hrafn und wie sie später Kári und Sóley wieder begegnete und das Verhängnis begann.

Dies ist ein Buch über eine Mênage á trois. Über Schuld und Vergebung, Verlangen und Abhängigkeiten, Hass und Liebe. Liebe, die in Gewalt und Verrat umschlägt. Ein Roman, der stellenweise so poetisch dahinströmt, wie ein klarer Gebirgsbach, der durch eine grüne Wiese in Island fließt, um dann abrupt die dunklen Seiten der menschlichen Beziehungen zu zeigen, die so karg und brutal sein können, wie der Winter im kargen Hochland dieser Vulkaninsel.


Buchtipp
KOMA
Es ist keiner der üblichen Kriminalromane, die man bisher von den isländischen Kriminalschriftstellern gewohnt ist. Langsam mäandert die Erzählung dahin, unterbrochen nur von Einschüben aus Gerichtsprotokollen und aus Briefen, die Thórhildur an die Erzählerin schreibt. Und so wird nach und nach aufgeblättert, wie es zu den Todesfällen kam und warum die Mutter von Hrafn diese Schuld auf sich nahm. Eine Verstrickung aus Schuld und Sühne, aus falschen Annahmen und schlechtem Gewissen führen zu falschen Schlussfolgerungen und zu Entscheidungen, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können.

"Indem ich nichts tat, um gegen diese primitive Kraft anzugehen, die Leidenschaft, die jeder zivilisierte Mensch unter Kontrolle zu halten versucht, habe ich alle, die mir lieb waren, betrogen. Dafür musste ich mit dem Leben bezahlen."

Vielen Dank an Jürgen Ruckh aus Esslingen
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