|
|
Marianne
Fredriksson
Foto © Ann Fredriksson |
|
|
Marianne Fredriksson wurde am 28. März 1927 in Göteborg
geboren. Ihr Vater war Schiffsbauer, die Mutter Hausfrau, die sich
um Haus und Kinder kümmerte. Die Fredrikssons waren eine Arbeiterfamilie,
genug Geld gab es nie, aber man litt auch keine Not. Nach der Grundschule
durfte sie weiter die Schule besuchen, was in den 30er-Jahre noch
sehr ungewöhnlich für Mädchen war. Die Zeit war denn
auch nicht leicht für Marianne Fredriksson, war sie doch das
einzige Arbeitermädchen in einer Klasse unter lauter Mädchen
des Bürgertums. Dass sie eine gute Schülerin war, machte
die Sache nicht leichter. Auch zu Hause kollidierten das durch die
Schule vermittelte Wissen und neue Wertungen mit den sozialistischen
Idealen der Eltern, doch Marianne Fredrikssons Eltern waren immer
stolz auf ihre Tochter und ein Schulabbruch stand nie zur Debatte.
Nach der Schule fing sie bei der Göteborgs-Tidningen
als Journalistin an. Sie lernte in dieser Zeit auch ihren Mann
Sven kennen, der Schiffsingenieur war und den sie auf eine seiner
Reisen begleiten durfte. Sie heirateten in Genua, bevor die Reise
weiter nach Südamerika ging.
Schließlich bekamen Marianne und ihr Mann zwei Töchter.
Als diese zwei und sechs Jahre alt waren, zogen sie nach Stockholm,
wo Marianne Fredkrisson auch heute noch wohnt. Beim Bonniers Specialtidningsförlag
wurde sie Chefredakteurin und arbeitete u.a. insgesamt 15 Jahre
für Zeitschriften wie "Allt i Hemmet", einem Einrichtungsmagazin.
Während der Zeit begründete sie auch zwei neue Zeitschriften
mit: "Vi föräldrar", dem schwedischen Pendant
zu "Eltern", und "Allt om Mat", in der sich
alles rund ums Essen dreht und die sehr erfolgreich wurde.
1974 begann sie bei einer der größten schwedischen
Morgenzeitungen, dem Svenska Dagbladet, wo sie die sog. Idagsidan
(Heute-Seite') startete. Man ließ ihr freie Hand und
Marianne Fredriksson nutzte dies, um eine andere Form von Journalismus
zu schaffen, wie lange Artikelserien, die von sozialen und existentiellen
Fragen handeln. Die Idagsidan trug wesentlich zum Erfolg der Zeitung
bei und ist auch heute noch ein wichtiger Bestandteil des Svenska
Dagbladet.
Nachdem sie eine Midlife-Crisis hatte, begann sie an ihrem ersten
Buch "Eva" (1980) zu schreiben. 1988 beendete sie ihre
Tätigkeit beim Svenska Dagbladet, um sich voll und ganz dem
Schreiben von Büchern widmen zu können. Neben 12 Romanen
hat sie auch einige Fachbücher verfasst. In den Ruhestand
zu gehen, kommt für Marianne Fredriksson nicht in Frage.
Sie will weiter an und mit ihren Büchern arbeiten.
Von ihrem Wohnhaus führt ein beheizter Weg direkt zum Gartenhaus,
in dem sie ihre Bücher schreibt. So kann sie das ganze Jahr
über barfuß durch den Garten zum Schreiben gehen. Für
gewöhnlich arbeitet Marianne Fredriksson sehr diszipliniert,
wie immer wieder zu lesen ist. Sie steht um 8.00 Uhr auf, frühstückt
eine Kleinigkeit und sitzt dann ab 9.00 Uhr am Schreibtisch, um
zu schreiben. Es folgt gegen Mittag eine Pause, die Marianne Fredriksson
auch dazu nutzt, am Meer oder im Wald spazierenzugehen. Die Ausdrucke
ihrer frisch geschriebenen Seiten hat sie immer bei sich. Dann
sucht sie sich ein ruhiges Plätzchen und korrigiert mit dem
Stift in der Hand ihr Geschriebenes vom Morgen. So schreibt Marianne
Fredriksson durchschnittlich vier Seiten pro Tag.
Buchtipp |
|
Update - 11.02.2007 - Die schwedische Schriftstellerin Marianne
Fredriksson ist tot. Sie starb im Alter von 79 Jahren an einem
Herzinfarkt, wie schwedische Zeitungen unter Berufung auf ihren
Agenten berichten. Fredriksson wurde unter anderem mit dem Bestseller
"Hannas Töchter" international berühmt. Die
Schriftstellerin wäre am 28. März 80 Jahre alt geworden.
Übersetzung und redaktionelle Bearbeitung:
Alexandra Hagenguth/
© Dezember 2003 - Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur
Skandinavien |