Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
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Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
 
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"Blut soll euer Zeichen sein" von Mons Kallentoft

Das Inferno der Kommissarin
Eine Stadt, erstarrt in sommerlicher Hitze, und eine Kommissarin im Vorhof der Hölle

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Dominierte in Mons Kallentofts Debütroman „Mittwinterblut“ eisige Kälte die Atmosphäre, ist es dieses Mal sommerliche Hitze, die den zweiten Krimi um Malin Fors aus Linköping prägt und ihm als grundlegende Metapher dient. „Blut soll euer Zeichen sein“ macht den 41jährigen Schweden endgültig zur Entdeckung des Jahres, die den Vergleich mit Namen wie Arne Dahl oder Stieg Larsson nicht scheuen muss.

Ein Kriminalroman, der im Präsens erzählt wird und dazu die Stimmen der ermordeten „Sommerengel“, die zu der ermittelnden Kommissarin ebenso sprechen wie zu dem Leser – kann das gut gehen? Es kann! Mons Kallentoft ist mit seinem zweiten Krimi um die Linköpinger Kommissarin Malin Fors, „Blut soll euer Zeichen sein“, das Kunststück gelungen, weder angestrengt hochliterarisch noch abgehoben esoterisch zu klingen. Zwar ist das beharrliche Erzählen im Präsens zunächst gewöhnungsbedürftig, doch schon bald lernt man die Vorzüge, die diese Erzählweise in diesem Fall mit sich bringt, zu schätzen. Sie passt nämlich vorzüglich zu der beklemmenden, heißen Atmosphäre des Romans.

Das Inferno der Kommissarin

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War es in Kallentofts Debütroman „Mittwinterblut“ eisige Kälte, die die Atmosphäre schuf, lässt der Autor, der selbst in Linköping geboren wurde, die Stadt dieses Mal den heißesten Juli seit Menschengedenken erleben; die Wälder ringsum die Stadt am Vättern brennen und brennen und brennen. Während die Welt in Flammen zu stehen scheint, erlebt auch die 34jährige Kommissarin Malin Fors eine Art emotionales Inferno. Zum einen leidet sie unter der Trennung von ihrer Tochter Tove, die mit ihrem Vater, Malins Ex-Mann Janne, auf Bali Urlaub macht. Zum anderen plagen sie und ihren Kollegen Zeke Martinsson nicht nur die unerträgliche Hitze, sondern auch die Aufklärung zweier Mordfälle machen der Mutter zu schaffen: Zwei Mädchen, beide in Toves Alter, wurden entführt, grausam verletzt und vergewaltigt, und scheinbar gibt es keine Spur, die zum Täter führt. Als dann noch Tove selbst nach ihrer Rückkehr aus dem Urlaub ins Visier des Mörders gerät, leidet Malin Höllenqualen.

Die Entdeckung des Jahres

Durch das Präsens verdichtet sich die erdrückende Stimmung, die über der Erzählung und der Protagonistin liegt. Kallentoft schafft es, mit jeder Zeile die überwältigende und quälende Hitze, die dem Roman seinen Stempel aufdrückt, transparent zu machen, und er nutzt das Spiel mit dem Wetter als Metapher souverän. Auch die Stimmen der toten Mädchen, die fortan mit Malin zu kommunizieren versuchen und sich in Gedanken und Gefühlen dem Leser mitteilen, fügen sich harmonisch in diese Struktur. Beides zusammen verleiht „Blut soll euer Zeichen sein“ literarische Qualitäten, die den 41jährigen Schweden zur Entdeckung des Jahres machen.

Vielen Dank an Alexandra Hagenguth
© Juli 2009 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien



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"Mittwinterblut" von Mons Kallentoft

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Ein krasser Leichenfund einer nackt an einem Baum aufgehängten Männerleiche beschäftigt die Kommissarin Malin Fors und ihren Kollegen Zeke Martinsson und zieht sie immer auf Umwegen zunächst über die Vermutung eines sektirerischen Ritualmordes immer tiefer in eine kalte und lieblose, undurchsichtige Familiengeschichte des Toten - der arbeitslose und Sozialhilfeempfänger Bengt Andersson - hinein.

In dem Erstlingswerk des Schweden Mons Kallentoft gefriert einem nicht nur wegen der so klar beschriebenen Winterwitterung im südschwedischen Linköping schier selbst das Blut in den Adern. Der Fall sorgt durch die gut gezeichnete Charakterisierung beispielsweise der Kommissarin bis in ihr Privatleben hinein für empathisches Miterleben. Auch der Leiche bietet der Autor durch eingeschobene Gedankenabsätze des Ermordeten die Gelegenheit, sich mitzuteilen. Weitere Protagonistinnen und Protagonisten lassen ebenfalls einige Lebenserfahrungen und –leiden erahnen.

Auch wenn Herr Kallentoft bisweilen sehr verschachtelt oder ein wenig zu „verkünstelt“ formuliert und die zu Beginn entstandene erwartungsvolle Spannung unwesentlich schwankend eher gleichbleibend mittig eingependelt bleibt und auch in der Auflösung zwar überraschend aber wenig spektakulär ist, gelang ihm doch ein guter, atmosphärisch dichter Kriminalroman, der durchaus im Kanon skandinavischer Top-Thriller seinen Platz finden kann.

Vielen Dank an Uli Geißler, Freier Journalist und Autor aus Fürth / Bayern
© September 2008 Redaktionsbüro Geißler für das Literaturportal schwedenkrimi.de

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