Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
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Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
 
Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
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"Todesgott" von Árni Þórarinsson

Die Zeit der Hexe
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Es ist ein Kriminalroman, dieses vierte Buch mit dem Journalisten Einar. Es gibt verschiedene Todesfälle und Einar, der Journalist, kann sich wieder einmal nicht zurückhalten. Er spürt, dass mehr hinter diesen Todesfällen steckt. Es stellt sich ihm die Frage, ob es sich bei dem einen oder anderen Todesfall wirklich um einen Unfall, Selbstmord oder Mord handelt. Obwohl, wie Árni Þórarinsson sagt, es für Einar in „Der Todesgott“ in vielerlei Hinsicht wie ein neuer Anfang ist, mischt er sich wieder ein. Einar beginnt ein neues Leben an einem anderen Ort. Er verläßt seine alten Jagdgründe in Reykjavik und zieht für eine unbestimmte Zeit in den Norden nach Akureyri und hat anders zu arbeiten und leben gelernt. Zum Beispiel ohne Alkohol auszukommen. Und sein Leben ist ausgeglichener als zuvor.

Einar soll dort die Lokalredaktion für Nord- und Ostisland aufbauen. Zuerst empfindet Einar dies als Verbannung, in die Diaspora geschickt zu werden, zu dem er als Kollegen Ásbjörn zugeteilt bekommt, mit dem er gar nicht kann. Aber auch am Abendblatt, die Zeitung für die Einar schreibt, sind die schwierigen wirtschaftlichen Zeiten nicht spurlos vorbeigegangen. Die Zeitung hat fusioniert und ist nun Bestandteil einer großen isländischen Mediengesellschaft. Und so kommt es nun, dass Einar mit der Fotografin Jóa auf der Rückreise von Hólar in Hjaltadalur ist und die Geschichte beginnt.
Der Bischofssitz Hólar liegt in Nordisland im Hjaltadalur und ist von der Strasse 1 erreichbar über die Strasse 76. Wenn man von dieser nach 28 Kilometer auf die Strasse 767 abzweigt kommt man direkt nach Hólar. Hólar im  Hjaltadal war für über 700 Jahre lang (von 1106-1798) das religiöse und kulturelle Zentrum von Nordisland. Nachdem Hólar im Jahr 1106 neben Skálholt zum zweiten Bischofssitz Islands wurde, gelangte das Bistum in den folgenden Jahrhunderten zu beachtlichem Reichtum und konnte schließlich ein Viertel des Landes zu seinem Grundbesitz zählen. Heute sind nur noch wenige Zeugnisse des ehemaligen Reichtums erhalten. Die Kirche aus dem Jahr 1763 ist die fünfte an diesem Platz und gleichzeitig die kleinste. Sie wurde vom deutschen Architekten Sabinsky aus rotem Sandstein erbaut, während die früheren Kirchen aus Holz gebaut  waren. Der Turm der Kirche stammt aus dem Jahr 1950 und wurde zum Gedenken an den letzten katholischen Bischof von Hólar, Jón Arason, errichtet. Er gilt als Kämpfer für die politische Unabhängigkeit Islands von Dänemark und wurde wegen seines Widerstands gegen den dänischen König und gegen die Reformation im Jahr 1550 enthauptet.
Bekannt wurde Hólar auch wegen der Druckerei, die Bischof Guðbrandur Þorláksson (1571-1627) betrieb. Insgesamt ließ er mehr als 100 Bücher drucken. Bekannt war die Druckerei vor allem wegen der dort gedruckten Bibel. Sie war die erste vollständige Bibelausgabe in isländischer Sprache und jede Kirche in Island war verpflichtet, ein Exemplar zu erwerben. Die nach dem Bischof benannte Guðbrandsbiblia war wegen ihrer weiten Verbreitung auch maßgeblich für die Erhaltung der isländischen Sprache verantwortlich. Ein Exemplar der Bibel aus dem Jahr 1584 liegt in der Domkirche von Hólar aus.
In Hólar haben nun Einar und Jóa Interviews mit Studenten der Theatergesellschaft der Universität von Akureyri gemacht, die eine Aufführung eines hundert Jahre alten Stückes, genannt "Galdra-Loftur" einstudieren. Sie planen die Aufführung an diesem alten Ort des Lehrens und der Religion, an diesem so geschichtsträchtigen Ort für Island. Über Jahrhunderte waren die einzigen Schulen Islands die der beiden Sitze der Kathedralen in den Orten Hólar im Norden und Skálholt im Süden des Landes. Heutzutage hat Akureyri Hólar als Zentrum von Nordisland abgelöst. Das Stück selbst basiert auf der Legende von Faust und spielt mit dem mittelalterlichen Motiv des Teufelsbundes, dem Motiv des teuflischen Paktes.

In der Nähe, am Vestari Jökulsá, einem Gletscherfluß, sind eine Gruppe von Menschen einer Firma aus Akureyri auf einer Rafting Tour. Eine Frau fällt über Bord und Einar und Jóa stoßen hinzu, um für ihre Zeitung von diesem Ereignis zu berichten. Ein paar Tage später verschwindet der junge Darsteller, der den "Galdra-Loftur" spielt am Abend vor der Premiere spurlos. So beginnt der Kriminalroman.

Árni Þorarinsson selbst sagt, dass dieser Roman zuerst und zuvorderst Unterhaltung ist. Und dies ist er natürlich auch. Einar, der die Welt immer aus einer ironischen Sicht betrachtet aber im Grund ein großer Romantiker und Melancholiker ist, hat es hier mit verschiedenen menschlichen Schicksalen zu tun. Aber das Buch hat einen sozialen und politischen Hintergrund, der in den letzten Monaten aktueller den je geworden ist. Árni hat dazu in einem Interview mit schwedenkrimi.de gesagt, dass der Hintergrund des Buches darauf basiert, was wirklich heutzutage in Island passiert. Das Buch erschien 2005 in Island, als von einer Finanzkrise weit und breit nichts zu sehen war. Aber schon zu dieser Zeit, schrieb Árni über die sozialen Umbrüche auf Island. Zum Beispiel rund um das Dorf Reyðargerði im Osten, wo ein Wasserkraftwerk und eine Aluminiumfabrik gebaut wurden.

  Árni Þórarinsson bei schwedenkrimi.de
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Autorengedanken

Im Herbst 2006 stand Island an einem Wendepunkt. Für einen fast 60 Quadratkilometer großen Stausee, der eine neue Aluminiumhütte mit Strom versorgen soll, wurde eine abgelegene Wildnis im Hochland geflutet. Die Staumauer ist die höchste in ganz Europa. Das Land wurde auf eine Weise verändert, die nicht mehr rückgängig zu machen ist: Die Vegetation ist überschwemmt, Wasserfälle und Teile einer Schlucht sind trockengelegt, Kurzschnabelgänse und Rentierherden vertrieben. Die Isländer wussten nicht, ob sie vor dem großen wirtschaftlichen Durchbruch oder vor der größten Umweltkatastrophe ihrer Geschichte standen. Die Aluminiumhütte von Alcoa sollte  einer diesen trostlosen Regionen, dem recht dünn besiedelten Osten, zu neuem Aufschwung verhelfen. Allzu lang hatte das Leben auf Island nicht viel mehr zu bieten gehabt als eine Hütte aus Torf und Steinen, dunkle Winter, Kälte, Erdbeben, Seuchen, Hungersnöte und Vulkanausbrüche. Allzu lang war Island eine Welt gewesen, in der es fast ausschließlich um das Wohlergehen der Schafe und um den Erfolg beim Kabeljaufang ging. Erst in den letzten Jahren wurde die Fischereiindustrie als erfolgreichster Industriezweig durch die Finanzwirtschaft abgelöst. Dies war vor der Finanzkrise. Aber da sich die ganze Wirtschaft im Großraum Reykjavik ballt, ist es in manchen Randgebieten Island noch heute so, wie vor fünfzig Jahren. Und so wurde für die elektrische Versorgung einer einzigen Aluminiumhütte ein enormer technischer und finanzieller Aufwand betrieben, der für Island beispiellos war und ist. Doch allmählich wurde das ganze Ausmaß des Vorhabens klar - und damit auch dessen unwiderruflichen Folgen für die Landschaft durch diesen gigantischen Damm, die Aufstauung zweier Gletscherflüsse und die sich anschließende Flutung von fast 60 Quadratkilometern Hochlandwildnis. Aber nicht nur für die Landschaft Island brachte dies eine Veränderung. Auch für das soziale und gesellschaftliche Leben im Osten Islands ist dies ein gewaltiger Umbruch, mit all seinen sozialen Problemen, die dieser mit sich gebracht hat.

Und diesen Konflikt - Zerstörung der natürlichen Ressourcen, das wachsende Umweltbewußtsein und die Ausbeutung dieser Natur aus wirtschaftlichen Interessen - macht Árni zu dem Thema dieses Buches, zeigt mehrere der ernsten Veränderungen auf, welches Island durchmacht. Er versucht in diesem Kriminalroman, eine klare Charakterisierung der modernen isländischen Gesellschaft und vielleicht der westlichen Gesellschaft im Allgemeinen zu Papier zu bringen. Egoismus, Materialismus, Habgier und einen Mangel an Respekt voreinander und der Natur im Besonderen. Einen Mangel an Respekt für die Menschen und an anderen Werten, als die, die man kaufen oder verkaufen kann. Es ist die Idee, von "Ich tue es, weil ich es kann", nicht, "Es ist das Richtige, was ich tue", weil es mehr Menschen als "mich" glücklich macht. Die Gesellschaft ist ein Opfer einer Art von Demokratiefeindlichkeit und materieller Selbstbefriedigung. Das wird zum Beispiel an der zunehmenden Kluft zwischen den sehr Reichen und den ganzen Armen widergespiegelt und in der kurzsichtigen Ausbeutung einer Landschaft und den natürlichen Reichtümern, wie es in Ostisland geschehen ist.

Árni benutzt dieses alte isländische Volksstück von Loftur dem Zauberer, als Matrix seiner Geschichte. Dieses alte Schauspiel, welches sich auf das klassische Thema eines Mannes bezieht, der seine Seele an den Teufel verkauft, um tun zu können, was er will und kann, hat ein Thema, das es in vielen Variation in vielen Ländern gibt. Der alte Bischofssitz Hólar als altes Machtzentrum und Akureyri als Verkörperung des neuen Islands sind die Gegensätze, an denen Árni aufzeigt, welche Veränderungen Island durchmacht. Dieses alte Schauspiel ist die perfekte Illustration, der perfekte Rahmen für diese Geschichte. Skarphéðinn, der Hauptdarsteller des Loftur, ist die Verkörperung des modernen, nur an sich denkenden Menschen. Er tut Dinge, weil es in seiner Macht steht. Ein Mensch, der tut, was er will. Einer, der andere dazu bringt, zu tun was er will. Einer, der seine Seele verkauft hat. An den Mammon, an die Gier nach mehr, ohne Rücksicht auf die Folgen. An die "satanischen" Mächte, die ihm Wissen, Macht und Genuß verschaffen sollen. Aber das faustische Streben nimmt dämonische Züge an, wenn die Natur mit den unlauteren Mitteln der "Magie" (der Ausbeutung) zur Preisgabe ihrer Geheimnisse genötigt werden soll. Und es ist eine Geschichte über die ewige Dreiecksbeziehung.

Einar nun, der von sich sagt, "Es ist mein Job, die Entwicklung der isländischen Gesellschaft zu verfolgen“ steht vor den Resultaten dieser Entwicklung. Drogenhandel, Fremdenhaß, Zerfall der Familien, Egoismus, Abwanderungen und eine Ellbogengesellschaft, die kein Miteinander mehr kennt. Eine ausweglose Gesellschaft. Er steht vor den Trümmern von Beziehungen und vor kaputten Landschaften. Es stellt sich die Frage, ob eine Umkehr in ein Leben naiver Unbefangenheit ihm und der isländischen Gesellschaft  versagt ist oder noch möglich ist. Eine Frage, die sich angesichts der aktuellen Krise in Island mehr denn je stellt.

Árni verflechtet historisches Erbe mit einer einfühlsamen und hellsichtigen Erkenntnis über die isländische Gesellschaft. Und „Loftur“, die Geschichte über einen Mann, der sich danach sehnt, Herr über sein eigenes Leben zu sein und seine gesamte Umgebung zu dominieren, ohne Rücksicht auf andere, immer nur seinen eigenen Willen oder seine eigenen Wünsche, wie es in der Sage heißt, vor Augen. „Loftur“ als Archetyp des modernen aufstrebenden Menschen. Und so ist „Der Todesgott“ ein fantasievoller, unterhaltsamer und aufregender Roman, welcher raffiniert die Korruption und Verdorbenheit unserer Zeit reflektiert. Es ist eine verschlungene Erzählung, in welcher jedes Rätsel ein weiteres auslöst. „Der Todesgott“ war für den isländischen Literaturpreis nominiert.

Vielen Dank an Jürgen Ruckh aus Esslingen
© Dezember 2008 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien

"Todesgott" von Árni Þórarinsson

Bretter die die Welt bedeuten und das Leben verändern
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Akureyri, die Fischerstadt im Norden Islands wird Schauplatz zweier Todesfälle. Einar, aus nicht ganz nachvollziehbaren Gründen in die nördliche Provinz versetzter Journalist einer großen isländischen Tageszeitung, stürzt sich auf die beiden Ereignisse und deren Aufklärung. Schließlich ist sonst kaum etwas los und auch die von ihm erwartete spannungsreiche und bewegende „Frage des Tages“ gerät oft zu einer belanglosen Unbedeutsamkeit von geringstem Interesse.

In einer gut erträglichen Langsamkeit lässt einen der Autor an den Recherchen zu den beiden Todesfällen des Reporters, aber auch der Polizei teilhaben. Dabei entwickelt sich insbesondere der des Gymnasiasten Skarphédinn Valgardsson psychologisch-hintergründig und ausgesprochen spannend. Das Mitglied einer Schultheatergruppe umgab geradezu eine Aura von Charisma mit unwiderstehlicher Wirkung, allerdings auch mit einer nicht nur makellosen Vergangenheit.

Sozusagen als *Nebenprodukt* werden aber auch Ahnungen und Zusammenhänge mit dem als Unfall eingestuften Tod einer Frau während der Schlauchbootstour eines ortsansässigen Unternehmens deutlich.

Mit eindrücklicher Klarheit beschreibt der Autor isländischen Alltag, Persönlichkeiten und Charaktere der nordischen Gesellschaft mit all den Facetten einer modernen Land- und Stadtentwicklung und verwebt diese Kulturvermittlung quasi als Beiwerk mit den sich letztlich als Folge unerfüllter und unreflektierter Lebensweisen und –sichten verknüpften Todesereignissen.
Ein tolles Spannungswerk aus dem so düsteren Nordland.

Vielen Dank an Uli Geißler, Freier Journalist und Autor aus Fürth / Bayern
© September 2008 Redaktionsbüro Geißler für das Literaturportal schwedenkrimi.de

"Tími nornarinnar" von Árni Þórarinsson

"Im gleichen Moment krachte sein Kopf auf dem Grund auf, ich legte die Fernbedienung weg und dachte über die Liebe nach, die Menschen für ihre Haustiere empfinden.. Der gleiche Moment, zwei Orte. Gab es eine Verbindung?" Eine Gruppe von College Studenten sind dabei, die isländische Volkssage "Loftur der Hexer für die Premiere in Hólar in Hjaltadalur vorzubereiten und der Reporter Einar bricht dahin auf, um über das Ereignis zu berichten. Er hat seine alten Jagdgründe, die Verbrechen in der Hauptstadt aufzuzeichnen, aufgegeben, und zog in die kleine Stadt Akureyri, wo er erwartet die Auflagenzahl der Abendzeitung im Norden und Osten des Landes in diesen florierenden Zeiten anzukurbeln. Aber auf seinem Rückweg von Hólar, findet Einar ein heißeres Thema zum Berichten: eine Frau aus Akureyri fiel bei einem undurchsichtigen Unfall während einer Rafting Tour eines Gewerkschaftsausflug einer isländischen Firma über Bord. Sie starb kurze Zeit später.


Buchtipp
Camilla Läckberg - Die Eishexe: Kriminalroman (Ein Falck-Hedström-Krimi 10)

Das ist der erste - aber nicht letzte - Tot, der bei diesem undurchsichtigen Ablauf der Ereignisse, die sich in diesem neuen Kriminalroman über die Abenteuer des Journalisten Einar entfalten, vorkommt. Árni Þorarinsson verflechtet historisches Erbe mit seiner einfühlsamen Erkenntnis über die isländische Gesellschaft, webt eine verschlungene Erzählung, in welcher jedes Rätsel ein weiteres auslöst.

"Tími nornarinnar" ist ein fantasievoller, unterhaltsamer und furchtbar aufregender Roman, welcher raffiniert die Korruption und Verdorbenheit unserer Zeit reflektiert. Oder wie ein Kritiker schrieb: " "Tími nornarinnar" ist ein ausgezeichneter Kriminalroman...er schickt einen kalter Schauer die Wirbelsäule eines jeden Lesers hinunter, der sich vielleicht darüber wundert, ob die Tage der Hexen in der isländischen Gesellschaft wirklich zu Ende sind. Nominiert für den isländischen Literatur Preis. Es ereignete sich nur ein mal zuvor, dass ein Kriminalroman einer der fünf nominierten Titel ist. Letztes Jahr war es "Kleifarvatn" vom "Gold Dagger" Gewinner Arnaldur Indriðason.

Vielen Dank an Jürgen Ruckh aus Esslingen
© September 2006 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien

"Í upphafi var morðið" von Árni Þórarinsson und Páll Kristinn Pálsson (2002)

Kristrun ist eine junge Filmemacherin und arbeitet an einem Dokumentarfilm "Ein Jahr im Leben eines Gletschers" als ihre Mutter tot in ihrem Haus gefunden wird. Es scheint ein offensichtlicher Selbstmord zu sein. Die polizeilichen Ermittlungen ergeben aber bald, dass der Selbstmord inszeniert war und ihre Mutter ermordet wurde. Noch bevor sie dies wirklich begreift, beginnt Kristrun mit eigenen Ermittlungen und schleudert in einen Gang von Ereignissen, die bald die alte Sicherheit, die ihr Leben betreffen, zertrümmert. "Í upphafi var morðið" ist beides: ein herkömmliches und nicht übliches "Whodunit" - und vielleicht "Whydunit" - welche die klassischen Elemente eines rätselhaften Mordes mit denen eines Melodramas vermischt.

Vielen Dank an Jürgen Ruckh aus Esslingen
© April 2005 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien

"Blátt tungl" von Árni Þórarinsson (2001)

Es ist der Weihnachtsabend, das Fest des Lichts und des Friedens. Einar, der Journalist, geht zusammen mit seiner Tochter zu seinem Elternhaus, um das traditionelle Weihnachtsessen einzunehmen, als der Nachrichtensprecher den Fall einer vermissten Person meldet, und er fühlt sich verpflichtet, mehr darüber herauszufinden. Daraus entwickelt sich ein rasanter, aufregender Ablauf von Ereignissen, in denen Einar alten und neuen Gegnern, einschließlich sich selbst, angeht. Noch bevor sich der Staub gelegt hat, muß er all seinen Einfallsreichtum aufbieten, um nicht seinen Ruf und seinen Geist zu verlieren. "Blátt tungl" ist eine Kriminalgeschichte aus der Tiefe des isländischen Winters, in denen rätselhafte Elemente der menschlichen Psyche und vertraute Merkmale des täglichen Lebens zu einem komplexen aber straffen Stoff verwoben werden. Die Geschichte verbindet sich mit Þórarinssons zwei vorangegangenen Büchern, die die gleiche Hauptperson haben, Einar, und schließt in diesem Buch unterschiedliche Angelegenheiten ab. Beide vorangegangenen Bücher "Nóttin hefur þúsund augu" und "Hvíta kanínan" wurden von den Lesern und der Kritik auf Island und im Ausland ohne Unterschied freudig begrüßt. "Blátt tungl" spielt im Herzen des Winters und ist eine finstere Geschichte. Es ist nicht nur eine Geschichte über Menschen, die ruhelos versuchen, ihre Geheimnisse zu behüten, sondern wir folgen Einars Ermittlungen in Depressionen, Selbstmorden und über das Verschwinden…

Þórarinssons Stil ist oft geradezu spielerisch hämisch und gelegentlich einfach nur warmherzig. Und es gibt keinen Zweifel, dass der Autor mit seinen Protagonisten mitfühlt und sie nicht im Angesicht der Dunkelheit aufgeben möchte.

Vielen Dank an Jürgen Ruckh aus Esslingen
© April 2005 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien

"Hvíta kanínan" von Árni Þórarinsson (2000)

Ein unabhängiger Nachfolger von Þórarinssons erstem Buch "Die verschwundenen Augen". Einar, ein Journalist, wird genötigt in Urlaub nach Spanien zu gehen. Mit seiner Tochter hebt er ab in die Sonne, aber bald passieren schreckliche Dinge. Und diese Dinge sind nur der Anfang von schrecklichen und aufregenden Ereignissen wo nichts und niemand ist, was es zu sein scheint.

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© April 2005 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien

"Die verschwundenen Augen" von Árni Þórarinsson (1998/deutsch 2002)

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Ein Mord wird vom Flughafenhotel gemeldet und der Journalist Einar schleppt sich mit einem kolossalen Kater aus dem Bett, um an die Geschichte zu kommen. Durch Zufall bekommt er einige Dinge mit, die seine Kollegen nicht wissen und findet heraus, dass der Staat die hauptsächliche Quelle dieses grässlichen Verbrechens ist. Einar ist angehalten den Fall weiter zu verfolgen; und er beißt sich fest. Aber er hätte gut daran getan, den Fall auf sich beruhen zu lassen. Eine Geschichte, die die Aufmerksamkeit des Lesers von der ersten Seite an fesselt. Es ist eine geistreiche, sarkastische Beschreibung der isländischen Gesellschaft, mit einem verachtungsvollen und durchtriebenen Zeitungsredakteur, eine aufregende Geschichte und einem gut erzählten Handlungsstrang. Die "Wirklichkeit" der Geschichte hat eine untergründige Atmosphäre, nicht zuletzt in den Szenen in der Bar, wo der Journalist eine Menge seiner Zeit verbringt. Doch dieser schwarze Oberton wird erzeugt durch den Erzähler, die Ironie und der Witz erinnert an den "alten" Privatdetektiv Philip Marlowe. "Die verschwundenen Augen" ist gut geschrieben, fügt das Beste der Kriminalliteratur zusammen. Es ist rasant, hat Humor und behauptet die Spannung bis zum Ende. Es ist ein meisterhaft hergestellter Thriller, voller Ideen, und mit Geschick geschrieben und mit ironischer Energie. Árni Þórarinsson hat alles, um zu einem der führenden Thrillerautor Islands zu werden. Die ausgezeichnete psychologische Zerlegung von Einars seelischen Problemen ist das beste Stück in Þórarinssons farbenfrohem und geistreichem Kriminalstück. Er benutzt tiefes psychologisches Einfühlungsvermögen um Einars gequälte Seele offen zulegen, während er uns zur gleichen Zeit, ein lebendiges Bild vom heutigen Island zeichnet.

Vielen Dank an Jürgen Ruckh aus Esslingen
© April 2005 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien

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