"Am Ende des Tages" von Bjarne Reuter
Die Biografie
Bjarne Reuter wurde 1950 in Dänemark geboren. Sein erstes Buch schrieb
er mit 25 Jahre, um sich, so sagt er selber, etwas "Abwechslung zum
Studium" zu verschaffen.
Heute ist er der wahrscheinlich erfolgreichste dänische Schriftsteller.
Über 60 Bücher hat er innerhalb von 25 Jahren geschrieben. Die
meisten davon sind Kinderbücher, nichts anderes läßt die
skandinavische Herkunft des Autors vermuten.
Buchtipp |
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Aber auch für Erwachsene hat der vierfache Vater geschrieben und
dabei seine Klasse mehrfach unter Beweis gestellt: Ob Belletristik oder
Kriminalliteratur - Bjarne Reuter beherrscht meiner bescheidenen Meinung
nach sein Metier.
Der SchreibstilWenn man über Bjarne Reuters Art und Weise zu Schreiben sprechen
möchte, so kommt man nicht umhin, seine Kinderbücher in den
Vordergrund zu stellen. Er schreibt erfrischend und lustig, manchmal bedrückend
und ernst, immer der Beobachter des Augenblicks bleibend und es sind kindliche
Naivität und Lebensfreude, die aus seinen Büchern sprechen.
Aber er hat nicht nur für Kinder geschrieben. Von sich selber sagt
er, daß er "beim Schreiben der Bücher nicht an das Alter
der Leser denkt". Und dabei sind ihm literarisch hochwertige Bücher
gelungen, die ihn sehr lesenswert machen.
Bjarne Reuter ist ein sehr guter Beobachter, der nicht nur über seine
Protagonisten und deren Umwelt, sondern auch viel über das Gefühlsleben
der Menschen schreibt. Ohne zu psychologisieren gelingt es ihm dabei,
die Gedanken und Wünsche der Menschen zu transportieren, statt sie
offenzulegen und zu Markte zu tragen. Und so lesen wir viel zwischen den
Zeilen über das Unterbewußte und oftmals auf den ersten Blick
Verborgene in den Menschen.
Einschätzungen einiger Werke:
Hodder,
der Nachtschwärmer, 2002
Für dieses Kinderbuch, daß bei Dressler erschienen ist, bekam
Reuter 2000 in Frankfurt den Jugendliteraturpreis. Es ist die Geschichte
von Hodder, einem eher unterdurchschnittlichen Jungen, der mit seinem
Vater allein lebt und dem eines Tages eine Fee erscheint - um ihm mitzuteilen,
daß Hodder jemand besonderes sei. Und das ist er auch, ohne es wahrhaben
zu wollen.
So
einen wie mich kann man nicht von den Bäumen pflücken sagt Buster,
2003
Dieser Titel sei hier stellvertretend für alle Bücher genannt,
die von Buster erschienen sind und heute bei Fischer Schatzinsel verlegt
werden. Der Held dieser Bücher ist Buster, ein kleiner Junge aus
Brønshøj, der abseites eines idyllischen Kinderlebens zu
den ewigen Verlierern (behinderte Schwester, eine Mutter, die sich keine
Zeit nimmt und ein Vater, der das Haushaltsgeld versäuft und die
Kinder und seine Frau schlägt,...) gehört und doch sein Leben
meistert - absolut lesenswert!
Am
Ende des Tages, 2001
Ein Krimi der besonderen Art: Leon Culman bekommt früh morgens einen
Brief, in dem ihm mitgeteilt wird, daß er an diesem Tage für
vergangene Missetaten sterben wird. Und macht sich sofort auf die Suche
nach dem Urheber des Briefes, der auf seiner eigenen Schreibmaschine verfasst
wurde. Supergut geschrieben - fern jedweder Krimimassenproduktion und
ermüdender Täterjagd.
Autor: Christian Wüstling - 22.10.2002,
das Literaturportal schwedenkrimi.de bedankt sich für die Veröffentlichungserlaubnis.
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