Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
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Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
 
Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
Hier können Sie Probelesen in einem Buch der Autorin Emma Vall.
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Lautloser Fluß
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Broschiert
288 Seiten
Piper Verlag
Erscheinungsdatum:
Juli 2003
ISBN: 349223836X
Originaltitel:
"Stilla flyter ån"
Übersetzung:
Lotta Rüegger und Holger Wolandt

Kurzbeschreibung

Als eine Frauenleiche im Selångersån gefunden wird, ist die Polizei in Sundsvall ratlos. War die junge Estin eine Prostituierte, die im neu eröffneten Kasino gearbeitet hat? Oder hat der Mord etwas mit der großen Kunstmesse zu tun, die Besucher aus dem ganzen Land anlockt? Ein Fall für die engagierte Journalistin Amanda Rönn, die sich f?r die Ereignisse hinter den Kulissen zu interessieren beginnt. Gibt es da eine Wahrheit, die nicht ans Tageslicht darf? Als wenig später ihre beste Freundin, die Künstlerin Sara, kurz vor der Eröffnung ihrer umstrittenen Ausstellung spurlos verschwindet, ahnt Amanda, daß jede Sekunde zählt ...

Stimmen
"Lautloser Fluß" ist ein temporeicher und spannender Journalistenkrimi, und die drei Frauen hinter dem Pseudonym Emma Vall scheinen ein fest zusammengeschweißtes Team zu sein. Vadstena Tidning

Weitere Informationen (Ext. Link)

Leseprobe

Montag


Wütend klingelte der Wecker. Amanda Rönn streckte verärgert den Arm aus. Es gelang ihr, ihn abzustellen, und sie bohrte ihr Gesicht wieder ins Kissen. Sie würde ihr langes Haar schon noch waschen können, auch wenn sie etwas länger schlief. Aber der Hunger auf ein Frühstück trieb sie aus den Federn. Sie wickelte sich in einen dünnen Bademantel und schlurfte nach draußen, um die "Sundsvalls-Posten" zu holen, die Axel immer auf ihre Treppe legte, wenn er seine eigene Zeitung holte. Sie warf einen raschen Blick auf sein Fenster, aber konnte ihren alten Vermieter hinter den weißen, durchsichtigen Gardinen nicht entdecken. Axel Strid war ein guter Freund geworden, seit sie in sein Gartenhaus eingezogen war. Oft saß er in seiner Küche auf der Bank, trank seinen Morgenkaffee und winkte Amanda zu. Doch jetzt war nichts von ihm zu sehen.
Amanda breitete die Zeitung vor sich auf dem Küchentisch aus und begann bei einer Tasse Kaffee und ein paar Käsebroten zu lesen. Die Reportage über das neueröffnete Kasino Metropol in Sundsvall füllte die gesamte Titelseite und zwei weitere im Innenteil.
Um ein Haar wären die Redaktionsräume der "Sundsvalls-Posten" zum Kasino umgebaut worden. Der Chefredakteur, Per-Ludwig Endoff, genannt Perry, hätte das Haus, in dem sich schon seit vielen Jahren die Redaktion befand, beinahe verkauft, damit das erste Kasino Schwedens dort hätte einziehen können. in letzter Minute wurde das altehrwürdige Hotel Knaust an der Storgatan nach umfassenden Umbauten in Norrlands Spielhölle verwandelt und im Keller ein großer, neuer Tresor installiert. Das Haus gehörte den reichen und exzentrischen Brüdern Mann, die auch die Bar und das Restaurant betrieben.
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Rezensionen
Autoreninterview

Amanda war noch nicht dort gewesen. Sie hegte einen ausgeprägten Widerwillen gegen diesen Tempel des Mammons. Es war eine beunruhigende Entwicklung, daß die Kommunalpolitiker in Sundsvall das schnelle Geld willkommen hießen und die Augen davor verschlossen, wie ideologisch fragwürdig es war, sich mit Glücksspiel abzugeben. Dennoch beschäftigte sie das Ganze, denn sie war ein neugieriger Mensch. Langsam blätterte Amanda weiter, bis sie beim Kulturteil angelangt war.
Damals, als frischgebackene Kulturredakteurin der Zeitung, war sie oft ganz früh aufgewacht und nach draußen gestürzt, um sich ihre Seite anzuschauen. Inzwischen, nach ein paar Jahren Berufserfahrung, war sie schon etwas blasiert, aber auch kritischer. Sie las die Artikel gründlich: eine gelungene Mischung aus einigen Neuerscheinungen, der kurzen Besprechung einer Theateraufführung und ein paar knappen Ankündigungen zur großen Kunstmesse Sundsvall Art Fair, die Ende der Woche eröffnet werden sollte.
Letzteres war auch der Grund dafür, daß Sara, ihre beste Freundin aus Umeä, an diesem Abend kommen würde. Der Gedanke machte ihr gute Laune. Amanda sehnte sich nach jemandem, mit dem sie reden konnte und der sie verstand. Sara und ihr Freund Matts wollten eine ganze Woche bleiben. Amanda freute sich immer noch darüber, während sie zur Redaktion radelte, um pünktlich zur Morgenkonferenz zu kommen. Ihr Haar war feucht, trocknete aber schnell im Fahrtwind. Vielleicht würde sie zusammen mit Sara und Matts das Kasino besuchen? Jedenfalls würden sie Sundsvall by night nicht auslassen. Das letzte Jahr hatte sich Amanda fast ausschließlich in der Arbeit vergraben. Vielleicht fühlte sie aus diesem Grund manchmal einen gewissen Überdruß. Ein schriller Schrei brachte sie fast aus dem Gleichgewicht. Beinahe wäre sie ins Brückengeländer gefahren, doch sie konnte gerade noch rechtzeitig bremsen. Wer hatte da so schrecklich geschrien? Unruhig sah sie sich um, aber nirgends schien jemand Hilfe zu brauchen.


Buchtipp
Camilla Läckberg - Die Eishexe: Kriminalroman (Ein Falck-Hedström-Krimi 10)

Mißtrauisch suchte sie mit den Augen die Ufer der Selångersån ab. Im Sommer war es hier mehrfach zu versuchten Vergewaltigungen gekommen, ohne daß es der Polizei gelungen wäre, die Täter zu fassen. Kein Mensch war zu sehen. Amanda wollte gerade weiterfahren, da spürte sie hinter sich eine Bewegung. Sie schrie auf und beugte sich über den Lenker. Eine Möwe kreischte wütend und stürzte sich Richtung Wasser. Immer wieder griff sie etwas an, das langsam unter der Brücke entlangtrieb. Amanda atmete auf. Der Vogel schien aufzugeben und stieg zum Himmel empor. Aber dann war er wieder da. Wie ein Raubvogel tauchte er ins Wasser ab, doch ihm fehlten die Kraft und Geschicklichkeit eines Habichts. Er wirkte verletzlich, verzweifelt und verrückt in seiner unbeholfenen Wut. Amanda betrachtete ihn erstaunt. Sie versuchte zu erkennen, was seine Aggressionen ausgelöst hatte. Aber sie sah nur, wie das Wasser unter den Flügeln der Möwe Wellen schlug. Statt einen erneuten Angriff zu starten, versank die Möwe immer tiefer im Wasser. Ihr Flügelschlagen wurde schwächer, bis der Vogel vollkommen still dalag und langsam aufs Meer zu trieb. Tot.

Danke an den Piper Verlag für die Veröffentlichungserlaubnis.

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