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"Die Rattenfängerin" von Inger FrimanssonVerstörendes PsychogrammAlleine schon die Erzählweise von Inger Frimanssons neuestem Roman, Die Rattenfängerin, gewährt dem Leser tiefe Einblicke in das Innenleben der beiden Protagonistinnen. Erzählt wird abwechselnd aus Roses und Ingrids Sicht. Rose ist Lektorin und die geschiedene Frau von Titus, eines in Stockholm bekannten Verlegers. Ingrid ist „die Neue“ an Titus’ Seite. Wie es zu dieser neuen Liaison kam, wird in kurzen Rückblicken der Personen geschildert. Rose, die betrogene Exfrau, haust nun zurückgezogen in einem kleinen Häuschen in Södertälje, während Titus und Ingrid in einer schicken Stadtwohnung leben. Genießen können sie ihr Leben jedoch nicht mehr, denn Titus ist unheilbar an Krebs erkrankt und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Dort wartet er nur noch auf das Sterben. Sein letzter Wunsch an Ingrid ist es Rose aufzusuchen, von der er sich Absolution für seinen Betrug erhofft. Wie wenig Rose bereit ist, ihm diese zu gewähren, schildert Frimansson in beklemmender Weise. © März 2010 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien |
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"Die Insel der nackten Frauen" von Inger FrimanssonErotische Sehnsüchte und AbgründeMit "Die Insel der nackten Frauen" liegt der vierte Roman Inger Frimanssons vor, der ins Deutsche übersetzt wurde. Anders als bei vielen ihrer Kollegen, geht es ihr nicht um die
Ermittlungen eines Kriminalteams nach einem Mord, sondern vielmehr um die Psyche des Täters. Im Mittelpunkt des Geschehens steht Tobias, ein geschiedener Mittdreißiger, der recht erfolgreich Romane schreibt. Infolge eines Arbeitsunfalls braucht sein Vater, der mit seiner jüngeren Lebensgefährtin und deren zurückgebliebenem Sohn auf dem Land lebt, Tobias' Hilfe. Gemeinsam mit Sabina, der Lebensgefährtin seines Vaters, treibt er eines Tages die Ochsen von der "Insel der nackten Frauen". Mit dabei ist auch der Handlanger Hardy, ein Kleinkrimineller, der Tobias seine Verachtung spüren lässt. Die Situation ist äußerst aufgeladen und entlädt sich schließlich in einer erotischen Begegnung zwischen Sabina und Tobias, die allerdings dabei beobachtet werden. Geschickt verknüpft mit der Vorbereitung der Rinder zur Schlachtung, lässt Inger Frimansson Tobias auf diese Bedrohung schließlich ebenso instinktgeleitet reagieren wie sich die Rinder gegen das Rasieren wehren. Was danach geschieht, ist wie in einem Dunstschleier auch dem Leser vorerst verborgen. Sabina allein weiß, was wirklich geschah und versucht Tobias so gut es geht zu beruhigen. Zurück in der Stadt findet Tobias keine Ruhe, überwirft sich mit seiner Freundin und hat das Verlangen zum Hof zurückzukehren um herauszufinden, was wirklich passierte. Als er die Wahrheit erfährt, wächst die Bedrohung erneut und zwingt ihn zu einer weiteren Tat. Dies schildert Frimansson fast beiläufig, so wie auch Tobias' Psyche mittlerweile funktioniert. Ihn plagen Kopfschmerzen und er kann kaum noch zusammenhängend denken. Und so nehmen die Triebe, besonders der menschliche Selbsterhaltungstrieb überhand, der das Bedrohliche auszulöschen sucht. Das Ende kommt ziemlich abrupt und ist für den Leser im ersten Moment unbefriedigend, denn es bietet nicht die Lösung des Falls, es deutet sie lediglich an. Vielen Dank an unsere Rezensentin Katja Perret.© Mai 2005 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien |
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"Der Beschützer" von Inger FrimanssonFalsche FährteInger Frimanssons "Der Beschützer" ist
der zweite Roman, der von der "schwedischen Minette Walters"
auf deutsch erscheint. Verglichen jedoch mit anderen skandinavischen
Krimiautorinnen wie Anne Holt oder Helene Tursten zählt sie für
mich eher zu den "Ivars" unter den IKEA-Regalen. Ihr Roman
ist eine leichte, um nicht zu sagen seichte Kost, die im Feurwehrmännermilieu
spielt. Bei einem Einsatz kommt ein Feurwehrmann auf sonderbare Weise
ums Leben, wenig später wird einer seiner Vorgesetzten ermordet,
und schließlich wird eine 15-jährige entführt.
Frimansson gelingt es zu keinem Zeitpunkt Spannung und Schnelligkeit in ihren Roman zu bringen. Man erfährt nichts über die Ermittlungen der Polizei und wähnt sich bis kurz vorm Ende auf der richtigen Spur des Täters, da sie keinerlei falsche Fährten legt. Völlig überraschend sind letztlich alle drei Taten auf einen Geisteskranken zurückzuführen, der Selbstmord begeht und in einem Abschiedsbrief sein Vorgehen begründet. Diese Wendung wird in keinster Weise handlungstechnisch vorbereitet und lässt den Leser achselzuckend zurück. Schwierigkeiten bereiten auch die Verstrickungen in für die Handlung unwesentliche Details und Nebenhandlungen, die das ohnehin langsame Tempo nur weiter verringern. Zukünftig werde ich mich von schwedisch anmutenden Umschlagbildern nicht mehr ohne Weiteres locken lassen, schließlich könnte es eine falsche Fährte sein ... Vielen Dank an unsere Rezensentin Katja Perret.© November 2003 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien |
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"Gute Nacht, mein Geliebter" von Inger FrimanssonJustine Dalvik gibt dem Leser Rätsel über
Rätsel auf. Sie ist Opfer und Täter in einer Person, wird
gequält oder lässt sich quälen. Ist sie verrückt
oder hat die sadistische Stiefmutter sie für alle Zeit gebrochen?
Da sterben und verschwinden die Menschen in ihrer Umgebung und trotzdem
drückt man ihr die Daumen für ein "normales Leben".
Dieser Thriller ist großartig geschrieben und lässt den Leser
dieselbe Person beschützen wollen und im nächsten Moment ungeheuerlich
finden. Man wird hin und her gerissen, ohne Einfluss nehmen zu können. © 2003 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien |
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