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"Tödlicher Applaus" von Øystein Wiik
Unvorhergesehenes Schauspiel in der Osloer Oper Gespannt bevölkern Opernfreunde aus aller Welt einen außergewöhnlichen Kulturtempel Norwegens, die neue, hypermoderne Osloer Oper. Der berühmte James Medina wird dort als Mario Cavaradossi in Tosca seine unbestrittene Qualität als einer der besten Tenöre der Welt unter Beweis stellen. Doch als er in der Hinrichtungsszene echtes Opfer eines Anschlages wird, ändert sich die ernste Leichtigkeit der Musik- und Gesangbegeisterten in geradezu panische Angst.
Der Opernkritiker und –journalist Tom Hartmann wollte ganz Anderes berichten und wird nun zudem vom Manager des Sängerstars, dem Agenten Victor Kamarov, mit einem Auftrag für einen Nachruf auf den Künstler bedacht, der zunächst harmlos erscheint. Im Verlauf der Recherchen wird es jedoch für Hartmann immer kritischer, denn was er aufdeckt, lässt ihn bald schon den Atem des Mörders spüren und ihn in Lebensgefahr bringen. Weitere Morde berühmter Opernsänger an verschiedenen Häusern Europas folgen. Schließlich gerät der Journalist selbst ins Fadenkreuz der Fahnder geraten lassen. Er begibt sich – aufgrund des für ihn unauflöslich scheinenden Drucks - auf die Flucht, und muss ertragen, dass seine Exfrau, eine Polizistin, entführt wird. Das verschärft seine Lage zusätzlich. Dem Autor dieses Romans ist ein gutes Debüt gelungen, nicht nur weil – selbst Tenor – er profunde Kenntnisse und das Wesen der Opernwelt geschickt in eine Geschichte einfließen ließ, sondern weil er einen spannenden Plot und gut charakterisierte Figuren entwickelte. Hin und wieder fällt es dennoch schwer, dem Geschehen zu folgen und man gerät etwas aus der Bahn, wenn zu viele räumliche und zeitliche Varianzen entstehen. Die Folge davon ist, dass man wirklich bis zuletzt auf die vom Autor erdachten Zusammenhänge warten muss. „Tödlicher Applaus“ ist ein guter Erstling, der durchaus schon gleich 3,5 von 5 Sternen einstreichen kann. Vielen Dank an Uli Geißler, Freier Journalist und Autor aus Fürth / Bayern © Juni 2011 Redaktionsbüro Geißler für das Literaturportal schwedenkrimi.de
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