Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
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Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
 
Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
Hier können Sie Probelesen in einem Buch des Autors Willy Josefsson.
Jetzt Bestellen Die Spur im Meer
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Taschenbuch
282 Seiten
Rowohlt TB-Verlag
Erscheinungsdatum:2002
ISBN: 3499231743
Orginaltitel:
"Vila i vatten"
Kurzbeschreibung

Der dritte Fall für den pensionierten Kommissar Martin Olsson: Am Bau der Öresund-Brücke scheiden sich in Schweden die Geister. Als man einen ermordeten Taucher aus dem Meer birgt, halten viele die radikalen Umweltschützer für schuldig. Doch der pensionierte Polizist Martin Olsson entdeckt eine andere Spur, die ins Meer und in die Vergangenheit des Toten führt ...

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Leseprobe

Kapitel 1

Das kurze Messer schimmerte im Lampenschein, der Schnitt war elegant und gekonnt.
Der große Mann mit dem Messer und dem vornehmen Anzug bemerkte, dass das Gespräch um ihn herum verstummt war, und hielt einen Augenblick inne. Dann blickte er auf und sagte:
"Wusstet ihr, das Kellerasseln die nächsten Verwandten der Krebse sind ?"
Neun Augenpaare blickten gleichzeitig zu der großen Schale mitten auf dem Tische, auf der die Krebse ihre zahlreichen und viel zu roten Beine von sich streckten.
"Das war nun wirklich unnötig, Uno!"
Die Worte der Faru drückten eher Überdruss als Wut aus. Es hörte sich an, als ob sie so etwas schon häufiger hatte sagen müssen. Der Mann mit dem Messer zuckte nur mit den Schultern.
"Lediglich ein unbestreitbarer wissenschaftlicher Sachverhalt. Wie auch die Erkenntnis, dass Menschen sich nicht ausschließlich von Grünzeug ernähren können."
Er blickte triumphierend in die Runde, aber keine einzige Hand streckte sich nach der Schale mit den Krebsen aus.
Martin Olsson starrte ebenso wie die anderen auf den roten Stapel aus kleinen Monstern, die Skorpionen glichen. Er mochte Krebse eigentlich nicht besonders, aber um seinem Gastgeber aus der kleinen Verlegenheit zu helfen, unterbrach Olsson die peinliche Pause und streckte eine Hand nach der Schüssel aus. Er nahm sich einige von den Tieren, deren Beine und Scheren schlaff herunterhingen, als er sie über den Tisch auf seinen Teller hob.
Und genau, wie er gehofft hatte, folgten die meisten anderen seinem Beispiel. Die blonde Frau neben ihm hielt sich allerdings zurück und zog nervös an ihrer Zigarette. Jetzt erst bemerkte Olsson, wie ähnlich sie dem Mann war, den sie Uno genannt hatte.
"Ich bin Vegetarierin",
erklärte sie.

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Leseprobe

"Und mein Bruder lässt keine Gelegenheit aus, seine Meinung darüber kundzutun."
Sie lächelte kurz und nahm einen hastigen Zug, ehe sie fortfuhr.
"Ich heiße Louise Berghagen. Meistens werde ich aber Lisa genannt."
Etwas verlegen erwiderte Olsson die Begrüßung. Er war als Letzter gekommen, als die anderen schon dabei waren, am Tisch Platz zu nehmen, und hatte daher die Vorstellungsrunde verpasst. Zu seinem Erstaunen entdeckte er seinen alten Freund, den Schafzüchter Harry Landmann, unter den Gästen. Sie hatten sich nach der Tragödie vor zwei Jahren, als Harrys Frau Terese ermordet worden war, mehr oder weniger aus den Augen verloren. Harry schien sich jedoch nicht nennenswert verändert zu haben.
"Je später der Abend, desto erlesener die Gäste!"
bemerkte er grinsend, während Olsson sich verlegen für sein spätes Kommen entschuldigte.
Überhaupt hatte er sich erst in letzter Minute für die Einladung zu Seved Sunessons Krebsessen bedankt und zugesagt. Aber Seved war am Telefon ganz und gar nicht ungehalten gewesen, im Gegenteil, Olsson meinte aus der Stimme des Journalisten sogar eine gewisse Erleichterung herauszuhören.
Diese ungewöhnliche Reaktion beschäftigte Olsson auf der Fahrt nach Hallandsåsen. Seved Sunesson hatte dort am Ufer der Uggle-Halbinsel zwei alte Blockhäuser in einen modernistischen Traum verwandeln lassen, mit architektonischen Extravaganzen und Terassen, die bis zum Ufer des lang gestreckten Binnensees reichten.
Sunesson war privat ein zurückhaltender Mensch. Olsson hatte sich schon während seiner Jahre bei der Polizei gut mit ihm verstanden, sich aber des Öfteren gefragt, wie seine beinahe schüchterne Art zu seinem streitbaren, professionellen Stil als Chefredakteur passte.
Er hatte auch die Erfahrung gemacht, dass Sunesson gerne wie eine Katze um den heißen Brei schlich, wenn es sich um persönliche Dinge handelte. Und er spürte, dass es nicht nur die Krebse waren, weswegen Sunesson ihn eingeladen hatte.
Jetzt machte sich Olsson jedenfalls ohne große Begeisterung an das Zerlegen der roten Tiere. Die Stimmung wurde langsam besser, trotz Uno Berghagens eigenartigem Verhalten. Die Schnapsgläser kamen auf den Tisch, und das gut gekühlte dänische Bier holte der Gastgeber aus einer Kiste im See.
Olsson hielt sich an alkoholfreies Tuborg. Er hatte keine Lust, hier oben im Wald zu übernachten, so schön die Umgebung auch sein mochte.
Schön war übrigens stark untertrieben. Die Dämmerung kam über den See, an der nächsten Landzunge verdunkelte sich bereits das Wasser, und dahinter erhob Hallandsåsen seinen waldbedeckten Rücken. Zweifellos war es der perfekte Rahmen für ein Krebsessen.


Buchtipp
Camilla Läckberg - Die Eishexe: Kriminalroman (Ein Falck-Hedström-Krimi 10)

"Bei einem Gemälde würde man so was als Edelkitsch bezeichnen".
Uno Berghagen machte mit der Hand eine ausholende Geste.
"Aber es ist faszinierend, das muss man zugeben."

Danke an den Rowohlt Taschenbuchverlag für die Veröffentlichungserlaubnis.

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