Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
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Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
 
Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde

Ann Christin Hensher über die Lust zu schreiben

Der Schaffensprozess war für mich immer mit Freude und Entspannung verbunden. Meine Eltern, die sich auf der Kunsthochschule kennen lernten, ermunterten mich und meine Schwester, unsere Talente zu entwickeln. Das ist etwas, das ich auch bei meinen eigenen Kindern versucht habe, zu tun. Mein jüngster Sohn James studiert Kunst und hat u.a. das Cover für mein Buch gestaltet. Ein einjähriger Aufenthalt in einer Haushaltsschule auf Öland und an der Schneiderakademie in Stockholm gaben mir einen tieferen Einblick in ein paar von meinen anderen Interessen, Kochen und Nähen. Das Fotografieren habe ich teilweise von meinem Großvater gelernt, der Fotograf in Mörbylånga war, teils auf einer Berufsfachschule in Gamleby. Das war eine Ausbildung, von der ich sehr profitiert habe, als ich jünger war und abenteuerliche Jahre erlebte, als ich die ganze Welt bereiste, immer auf der Jagd nach Lebenserfahrung und Reife bevor ich die Ruhe fand, mit meinem Jura-Studium anzufangen.


Buchtipp
Camilla Läckberg - Die Eishexe: Kriminalroman (Ein Falck-Hedström-Krimi 10)

Die Lust zu schreiben, war immer schon da. Aber aufgrund einer leichten Dyslexie habe ich erst jetzt Zeit gefunden, dieses Interesse weiter zu entwickeln. Nicht buchstabieren zu können ist hinderlich, wenn man will, dass andere das lesen, was man geschrieben hat. Glücklicherweise habe ich nie Probleme mit dem Leseverständnis gehabt!

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Die Freude, die ich empfand, als Camilla Nagler von Wahlström & Widstrand anrief und erzählte, dass mein Buch angenommen sei und veröffentlicht würde, kann nur noch mit der Freude verglichen werden, als die Hebamme sagte: „Es ist ein Junge!“ Oder möglicherweise mit der Freude, die ich empfand, als ich den Brief der Schwedischen Advokatengesellschaft mit der Benachrichtigung, dass ich als Mitglied aufgenommen sei, öffnete. Glückliche Ereignisse, die mein Leben bereichert und mir geholfen haben, ihm eine positive und zielstrebige Richtung zu geben. Das Wissen, dass man’s kann und geeignet ist, ist wichtig. Einer der diesjährigen Debütanten zu sein, ist eine große Ehre.

Die Idee, einen Krimi mit einer Rechtsanwältin als Hauptperson zu schreiben, kam mir plötzlich eines regnerischen Nachmittags als ich vor dem EU-Parlament in Brüssel, wo ich seit 1993 wohne, in einem Stau steckte. Weil die juristische Welt nicht gerade viel Platz lässt für Fantasie und verbale Ausschweifungen dachte ich mir, dass das Schreiben dem Leben vielleicht eine neue Dimension geben könnte. Wenn ich richtig ehrlich sein soll, hatte es wohl auch etwas damit zu tun, dass meine beiden Jungs erst kürzlich von zu Hause ausgezogen waren. Die Intrige hatte ich fertig gesponnen noch bevor ich zu Hause war.

Ein wohlhabender Antiquitätenhändler wird in seiner Wohnung brutal ermordet. Die Rechtsanwältin Ulrika Stål erhält den Auftrag, den des Mordes verdächtigen Daniel zu verteidigen – einen Jungen mit trauriger Vergangenheit. Als er gerade erst 13 Jahre alt war, wollte ihn das Sozialamt zwangsweise in ein Heim bringen, was Ulrika gerade noch verhindern konnte.

Ich habe selbst viel im Sozialrecht gearbeitet und bin immer wieder stark berührt worden von den verschiedenen Menschenschicksalen, die ich im Laufe der Jahre vertreten habe. Daniel entspricht nicht direkt einem meiner früheren Klienten, auch wenn er sie alle auf einmal sein könnte. Eigen und ein wenig verirrt. Negativ geprägt von seiner Umwelt und den Umständen geht er seine eigenen Wege, ohne an die Eltern zu denken.

Als Anwalt fühlt man sich oft unzulänglich. Die Zeit reicht selten für ein tieferes Engagement. Dafür war es sehr befreiend, Ulrika Stål die Zeit zu geben, die ich nicht hatte.

Autorin:
Alexandra Hagenguth/
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