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"Was als Spiel begann" von Unni LindellFalsche Fährte
In Unni Lindells neuem Roman „Was als Spiel begann“ gestalten sich die Ermittlungen für Cato Isaksen besonders schwierig, gelingt es dem Täter doch Isaksen in persönliche Bedrängnis zu bringen. |
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"Lautlos in den Tod" von Unni LindellWarum Rotkäppchen zur Mörderin wird
Unni Lindells aktueller Roman „Lautlos in den Tod“ ist eine moderne Version des Märchens „Rotkäppchen“ - so im Übrigen auch der Originaltitel. Rotkäppchen, das als kleines Mädchen von einem unbekannten Mann im Wald missbraucht wurde, rächt sich als Erwachsene, indem es böse Männer aus der Welt schafft – ein tiefenpsychologischer Spannungsroman. Der urtypische Konflikt zwischen dem Männlichen und WeiblichenDer Psychoanalytiker C.G. Jung begriff Märchen als kollektives Unbewusste. Nach Jungs Verständnis zeigen Märchen archetypische Notlagen und deren Überwindung. Die Überwindung stellt dabei einen Prozess der Reifung und Selbstwerdung dar. Märchenhelden und -heldinnen dienen als Vorbild, um dem Menschen zu helfen, gewisse immer wiederkehrende innere Notlagen zu bewältigen. Anima, das Weibliche im Mann, und Animus, die männliche Seite der Frau, treten dabei im Widerstreit zueinander und vor allem zu der sie umgebenden – patriarchalen – Gesellschaft. Jungs Schülerin Melanie Klein hat den Fokus vor allem auf die Bewältigung des Mutterkomplexes gelegt, auf die Überwindung einer negativen Mutterimago. In dieser Tradition KANN man mit dem deutschen Psychoanalytiker Erich Fromm Rotkäppchen als eine Geschichte lesen, die eine Variation des urtypischen Konflikts zwischen dem Männlichen und Weiblichen darstellt und in der es, nach Klein, darum geht, der negativen Mutterimago zu entkommen. Beides spielt in „Lautlos in den Tod“ eine Rolle. Triumph „männerhassender Frauen“?Unni Lindells Rotkäppchen ist eine der drei Schwestern Carol, Lisbet und Judith, die, da ihre alkoholkranke Mutter Lilly sich nicht um die Kinder kümmern kann, bei ihrer Großmutter aufwachsen. Alle drei Schwestern leiden noch als Erwachsene unter dem Liebesentzug der Mutter und der Abwesenheit der – drei – Väter, und ihr gesamtes Erwachsenenleben ist von diesen Kindheitstraumata geprägt. Als kleines Mädchen wird außerdem eine der drei Schwestern im Wald von einem Mann sexuell missbraucht. Als 14jährige tötet sie daraufhin als ersten Mann ihren Onkel Olaf. Und es folgen im Laufe etlicher Jahre weitere. Alle Morde bleiben unaufgeklärt, aber der pensionierte Polizist Holger Eliassen ist fest entschlossen, herauszufinden, welche der drei Schwestern die Mörderin ist. Warum fürchten Frauen Männer?Die Geschichte der Menschheit ist geprägt von der archetypischen Angst der Frauen, männlichen Übergriffen ausgesetzt zu sein. Keine Frau, die nicht das beklemmende Gefühl kennt, das sie überkommt, wenn sie nachts alleine zum Auto im Parkhaus unterwegs ist oder „mutterseelenallein“ durch die nächtlichen Straßen nach Hause geht. Es gibt viele böse Wölfe. „Und das ist ein Hindernis, denn eine Frau kann sich niemals ganz sicher fühlen. Immer muss sie sich ein wenig fürchten, ein wenig auf der Hut sein, ein wenig böse“, lässt Unni Lindell ihr Rotkäppchen dazu in ihrem Nachtbuch – der Umkehrung des Tagebuchs – vermerken. Das Rotkäppchen in „Lautlos in den Tod“ mordet, um die Welt von bösen Männern zu säubern, den Übergriff durch gewalttätige Männer zu rächen und sich schließlich ihrem Machtbereich zu entziehen. Mehr noch. Durch die Morde übt sie selbst die ultimativste Form von Macht aus, die ein Mensch über einen anderen Menschen haben kann, nämlich die Macht, über Leben und Tod zu entscheiden. Was legitimiert die Morde?Doch legitimiert die Jahrhunderte alte Tradition männlicher Übergriffe gegen Frauen, sich der gleichen Mittel zu bedienen? Legitimiert es Morde, um sich von solchen Männern zu befreien? Unni Lindell scheint diese Fragen mit „Ja“ zu beantworten, denn nach Rotkäppchens allerletztem Mord, mit dem sich der Kreis schließt, kann es, im Einklang mit sich selbst, seines Weges gehen, kann es sein Leben endlich leben. Befreit von allem, auch von der „bösen“, stets abwesend gewesenen Mutter. Rotkäppchen hat in diesem Sinne zu sich selbst gefunden. Die Zukunft – ausgerechnet auf Island – verspricht, von Liebe und Wärme geprägt zu sein, denn das letzte Kapitel des Buches (und das des Buches im Buch, parallel wird nämlich noch an einem Fotoband „Der Norden aus der Luft“ gearbeitet) trägt sicher nicht umsonst die Überschrift „Sonne“. Rotkäppchens wichtigste Aufgabe dort: „Ich werde fotografieren und ich werde ein kleines Mädchen bewachen wie Gold (…) Auf die kleinen Kinder aufzupassen. Das ist unsere wichtigste Aufgabe, nicht wahr? Wir können doch nicht einfach zusehen, wie die kleinen Kinder verkümmern, oder?“ Nein, das können wir nicht. Oder? |
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"Nachtschwester" von Unni LindellRoutiniert erzählt und gewohnt spannendEin junges Mädchen verschwindet spurlos in der Nacht. Eine Autofahrerin hat das Mädchen mit seinem Rucksack spät in der Nacht am Eingang des Oslofjordtunnels stehen sehen. Einige Tage später wird ihre Großmutter in einer Osloer Gartenstadt ermordet. Kommissar Cato Isaksen glaubt, dass es einen Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen gibt - aber welchen? In einem dramatischen Wettlauf mit der Zeit versucht er, das Mädchen lebend zu finden und den Mörder der alten Frau zu entlarven.
Dabei legt Unni Lindell geschickt falsche Fährten,
lässt Leser und ermittelnden Kommissar möglichst lange im
Dunkeln tappen und streut hier und da scheinbar unscheinbare Bemerkungen
über Details, die sich später, wenn man sie schon fast wieder
vergessen hat, als wichtig erweisen werden. Das ist klug, weil spannungsfördernd
gemacht. Der Plot ist durchaus überzeugend, spannend und unvorhersehbar
wie die Figuren glaubwürdig, vielfältig und nuancenreich sind.
Lediglich die Darstellung der sog. Live-Gruppe - Jugendliche, die sich
regelmäßig zu Rollenspielen treffen - scheint mehr der illustren
Ausstaffierung des Personals zu dienen als dass hier eine Jugendbewegung
wirklich verstanden und beschrieben würde. Doch vielleicht ging
es auch primär nur darum: Zu zeigen, wie komplex der Begriff "Jugend"
heute ist. In "Nachtschwester" erhascht man zudem einen kurzen
Blick ins Innere eines Psychopathen. Auf eine ausführliche Binnenperspektive
wird zugunsten des beunruhigend ruhigen Blicks von Außen auf diesen
Menschen verzichtet. Was vielleicht wie ein Nachteil klingt, entpuppt
sich als eine der Stärken des Romans. Denn das ermöglicht
es Unni Lindell, die Enttarnung des Täters möglichst lange
hinauszuzögern und uns vorzuführen, wie schnell wir Vorurteilen,
Gerüchten und dem, was wir glauben zu sehen, erliegen. So müssen
wir erkennen, dass wir alle - sozial und emotional - maskiert sind und
nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick erscheint. |
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"Das dreizehnte Sternbild" von Unni LindellUnni Lindell ist eine vielfach preisgekrönte Kinder- und Jugendbuchautorin
in Norwegen. 1997 wurde sie aber ihrem Genre untreu, indem sie mit "Das
dreizehnte Sternbild" (orig. Titel: "Slangebaereren") einen
Kriminalroman vorlegte. Mit der Serie um den Osloer Kommissar Cato Isaksen,
die mittlerweile auf drei Bände angewachsen ist, sorgt sie in Norwegen
und nun auch in Deutschland für Furore. Die Autorin lebt zusammen
mit ihren Mann, zwei Söhnen sowie den Katzen Knut und Ågot
in der Nähe von Oslo.
Cato Isaksen ist 43 Jahre alt. Er hat blondes Haar und sein Gesicht
verfügt über markante Züge. Der Kommissar, der uns zu
Anfang des Buches auf einer Toilette im Grønlander Polizeipräsidium
in Oslo vorgestellt wird, bemerkt dunkle Ränder unter seinen Augen.
Und auch die Kopfhaut wird durch das dünne Haar bald sichtbar sein,
muß er resigniert feststellen. Spuren, die sein katastrophales
Privatleben hinterlassen haben. Cato Isaksen verfügt über
zwei Leben, die er unter einen Hut bringen muss. Da ist zum einen das
gegenwärtige, in dem er mit Sigrid, einer jungen Lehrerin, zusammen
lebt und einen gemeinsamen Sohn hat. Das alte, das vergangene Leben
ist die gescheiterte Ehe mit seiner Nochehefrau Bente. Die gemeinsamen
Söhne Gard und Vetle kommen zweimal die Woche zu Besuch und erinnern
ihn daran, dass er als Vater versagt hat. Dies ist einer der beiden
Erzählstränge, der immer wieder abgelöst wird durch die
Suche nach einem mysteriösen Mörder, der zum Schrecken der
norwegischen Bevölkerung in Oslo Familienväter ersticht und
fast ohne eine Spur immer wieder ungesehen entkommt. Einzig und allein
ein altes norwegisches Wiegenlied bleibt am Tatort zurück. Schnell
werden Parallelen gezogen zu einem früheren Fall. Monate zuvor
war der pakistanische Lebensmittelhändler Bashir Khan auf die gleiche
Weise ermordet aufgefunden worden. Die Ermittlungen führen Kommissar
Cato Isaksen zu einem Frauenhaus in der Nähe von Oslo. Hat Sonja
Pettersen, die exzentrische Leiterin, etwas mit den Morden zu tun? Währenddessen
brodelt es in Catos Privatleben - er und seine Nochehefrau Bente kommen
sich langsam wieder näher. © 2003 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien |
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"Das dreizehnte Sternbild" von Unni LindellSvend Ivar Therkelsen wird erstochen in seiner eigenen
Wohnung aufgefunden. Die Ehefrau ist mit beiden Kindern verschwunden.
Alles sieht für Hauptkommissarin Maklebust nach einem Routinefall
aus. Sie entdeckt Parallelen zu einem Mord an einem Parkistani, der
schon mehrere Monate zurückliegt. Auch damals lag ein Zettel mit
der Strophe eines Wiegenliedes bei dem Ermordeten und die passte zu
der, die jetzt neben Therkelsen gefunden wird. Hat die Polizei es hier
mit einem grausamen Serienmörder zu tun? Die Spuren führen
ins Nichts, die Zeugen sind alles andere als gesprächig, die Ehefrau
von Svend Ivar Therkelsen scheint sich in Luft aufgelöst zu haben.
Ein dritter Mord geschieht nach dem gleichen Muster, und die Fahnder
halten den Fall für unlösbar. Oder ist es doch von Bedeutung,
dass die Frau eines der Opfer kurz vor dessen Tod in ein Frauenhaus
geflüchtet ist? © 2002 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien |
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"Der Trauermantel" von Unni LindellUnni Lindell hat mich auch mit diesem Krimi nicht enttäuscht.
Nachdem mich ja schon "Paß auf, was du träumst"
begeistert hatte, war ich gespannt, ob der nächste Krimi das hohe
Niveau würde halten können oder gegenüber dem ersten
abfallen würde. © 2002 [ Litkara ] - Die Literatur Karawanserei |
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2001 - 2016 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien Ein Portal der n:da - nordpower design agentur |
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