Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
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Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
 
Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
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"Adams Pech die Welt zu retten" von Arto Paasilinna

Skurrile Erfolgsgeschichte mit galaktischem Ende

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In Zeiten der Globalisierung geradezu an der Tagesordnung verliert der Kleinunternehmer Aatami Rymättyla seine Lebensgrundlage, eine kleine oder mittlere Akkumulatorenfabrik in der Finnischen Unendlichkeit. Der letzte Auslöser für die das endgültige Ende seines Unternehmens ist eine Explosion in seinem Labor. Dort forschte und entwickelte er seine Visionen, die jedoch bislang ihrer Umsetzung harrten. Die Niederlage ist erschütternd, hat er schließlich auch ohne das Unglück immense Schulden sowie auch noch sieben Kinder zu versorgen, welche allerdings allesamt bei seiner Exfrau leben. Nur ab und zu bot sich ihm die Gelegenheit, als Vater ein wenig für die Kinder präsent zu sein.

Da Aatami Rymättyla jedoch begnadetes Durchhaltevermögen auszeichnet, gibt er auch an dem Tiefpunkt seines bisherigen Lebens nicht auf. Er hat einen „Trumpf“ in der Hand, dessen Verwirklichung ihn bis in alle Ewigkeit unabhängig werden lassen kann. Er hat einen geradezu winzigen Akku in der Größe einer Schokoladentafel entwickelt. Nun gilt es, diesen produktionsfertig zu machen, in Massen herzustellen und einen vernünftigen Vertrieb auf die Beine zu stellen.

Schon bis dahin äußerst locker und auch immer zum Schmunzeln provozierend geschrieben entfaltet der Autor seinen skurrilen Hintersinn und Erlebenswitz noch mehr, als Aatami die Alkoholikerin Eeva Kontupohja kennen lernt, sie seine Patentanwältin und Geschäftspartnerin, letztlich auch Freundin wird. Gemeinsam machen die Beiden sich daran, das alle Welt begeisternde, die ökologische Bedrohung und Abhängigkeit beendende Produkt unter die Leute zu bringen. Weltweite Patent- und Vertriebsrechte sorgen für massive Erfolge, monitäre Gewinne und lebenslange Unbeschwertheit der zwei gewieften Akku-Vertreiber.

Einzig der Widerstand und die Rache der bislang die Welt unter ihrer Ressourcenknute klein haltenden Öl-, Gas- und sonstiger Konzerne macht den Beiden zu schaffen. Sogar ein Killer aus dem fernen Sizilien wird auf Aatami angesetzt. Spätestens mit diesem eiskalten Todesvollstrecker entfaltet sich im Verlauf dessen immer wieder scheiternden Mordversuchen der Schwarze Humor des trotz zwischenzeitlicher kleinerer spaßiger Episoden stets auch sehr nüchtern und kühl wirkende Wirtschaftsroman vollends.

Aatami scheint es geschafft zu haben, lebt auf großem Fuß, zeigt sich stets großzügig und scheint schließlich sogar mit dem – seinem - überraschenden Ende doch sein Glück gefunden zu haben. Ein streckenweise ganz unauffälliger, geradezu sachlicher Roman, dessen unglaublicher Witz oft doch sehr im Detail steckt.

Vielen Dank an Uli Geißler, Freier Journalist und Autor aus Fürth / Bayern
© Januar 2008 Redaktionsbüro Geißler für das Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien

"Die Giftköchin" von Arto Paasilinna

Aus Versehen böse
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Ein guter Start führt schnell in die nordische Besonderheit des Lebens der Protagonisten ein. Dicht aufeinander folgend erfährt man im Schnellverfahren wesentliche Umstände des alten Großmütterchens, das fast märchenhaft ihr Leben in der Einsamkeit ihres kleinen Besitztums gestaltet. Fesselnd und nachgehend beschreibt der Autor auch das unruhige und perspektivlose Tun ihres missratenen, stets fordernden Neffen und seiner kriminellen Freunde.

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Die Geschichte entwickelt sich sehr schnell, sie wird bitterböse und gemein. Das Vorhaben der alten, zarten Person, sich gegebenenfalls das Leben zu nehmen, schlägt für den Leser schnell um in die Vorstellung, dass diese auf sie gerichtete Wut sich an ganz anderer Stelle entladen müsste.
Ihre gerade noch rechtzeitige Flucht vor der Niedertracht der drei zügellosen Männer zu einem alten Freund in der Stadt zeugt von ihrer Gerissenheit. Die harmlose Dame entpuppt sich dort - in fast schon skurril-witziger Weise - als kenntnisreiche Chemikerin und Giftmischerin. Ihr eigentliches Vorhaben entwickelt sich dann jedoch ganz unvermittelt in eine ganz andere Richtung, die passt und doch nicht geplant war.
Das Geschehen wirkt manchmal sehr spontan und zufällig. Manchmal erscheinen die in ihrer letztlich zu knappen Form beschriebenen Vorkommnisse unglaubwürdig. Bisweilen kommt einem der Plot wie eine sarkastische Komödie, ein zynisches Märchen vor, wenn die harmlose Seniorin und eigentlich berechnende Selbstmörderin eher ungewollt zur Henkerin mutiert.

Man kommt den Ereignissen gut hinterher, denn es gibt nur zwei Erzählstränge, die klar und eindeutig nachzuvollziehen sind. Der etwas über 200 Seiten starke Roman lässt sich ohne Probleme zügig lesen und auch kleinere Unterbrechungen werfen einen nicht aus der Bahn. Schnell findet man sich in die Handlung wieder ein. Ein ideales Buch für Berufspendler, Bett-, Terassen- und Gartenleser.

Vielen Dank an Uli Geißler, Freier Journalist und Autor aus Fürth / Bayern
© 2003 Redaktionsbüro Geißler für das Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien

"Die Giftköchin" von Arto Paasilinna

Vorsicht, heiß! - Finnischer Humor!
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Was haben der deutsche und schwedische Humor gemeinsam? Es gibt ihn nicht! Das jedenfalls meint Arto Paasilinna. In der Tat sind seine Romane auf den ersten Blick für Nicht-Finnen oftmals so schräg wie manch finnische Musik, doch hat man erst einmal Gefallen daran gefunden, kommt man nicht mehr davon los. Paasilinnas "Giftköchin" ist wieder so ein Beispiel herrlich grotesken Humors aus Finnland.


Buchtipp
Camilla Läckberg - Die Eishexe: Kriminalroman (Ein Falck-Hedström-Krimi 10)

Offizierswitwe Linnea könnte ein beschauliches Leben auf dem Land führen, wenn da nicht ihr Neffe Kauko wäre, der immer dann mit seinen beiden Kumpanen auftaucht, wenn Zahltag ist und folgerichtig der armen Linnea ihre Rente abknöpft. Eines Tages jedoch entscheidet sich Linnea zur Gegenwehr und flüchtet in die Stadt zu ihrem Ex-Liebhaber, seines Zeichens betagter Mediziner. Zum bloßen Selbstschutz, um im Fall des Falles ihr eigenes Leiden abzukürzen, braut sich Linnea nun in der Wohnung des Medizinalrates ein Giftgemisch zusammen. Als Geste der Versöhnung schickt sie ihrem Neffen Kauki und seinen Kumpels außerdem einen exquisiten Delikatessen-Korb zu, doch leider verirrt sich etwas Gift in den selbstgemachten Salat. Die Menge ist zwar so gering, dass noch niemand getötet wird, aber Kauki und seine Freunde spüren gleich, dass Linnea sie umbringen wollte und trachten der alten Dame von nun an nach dem Leben. Die Mordversuche scheitern jedoch und die Kleinganoven sterben ungewollt durch dumme Zufälle selber an dem Gift.

"Die Giftköchin" ist eine rabenschwarze Krimihumoreske, in der die Kleinkriminellen über alle großen Fragen des Lebens und vor allem darüber räsonieren dürfen, wie ungerecht es doch ist, dass man für einen Mord an einem alten Menschen genauso lang hinter Gittern muss wie für einen Mord an einem jungen Menschen, der noch sein ganzes Leben vor sich gehabt hätte. Offizierswitwe Linnea gibt das perfekte und amüsant geschilderte Bild einer - scheinbar - harmlosen, lieben alten Frau, die es aber ebenfalls faustdick hinter den Ohren hat und deren Gewissen von ihren drei Morden nicht wirklich belastet wird. Herrlich skurril auch die Begegnung zwischen Linnea und einem abgehalfterten sowjetischen Kapitän, der sie samt Leiche aus Seenot rettet, was kurzzeitig diplomatische Verwicklungen heraufbeschwört. Daneben ist der Roman mit allerlei Spitzen gegen das Establishment, aber auch anderen Gesellschaftsschichten gespickt, so dass letztlich jeder sein Fett weg kriegt. Am Ende landen dann auch alle in der Hölle, aber selbst hier weiß sich Linnea von ihren Freunden, u.a. dem Oberteufel persönlich, bestens vor Kauki & Co. beschützt und die drei dumm-dreisten Nichtsnutze haben wieder einmal das Nachsehen. Das Leben ist so ungerecht - und so bizarr wie finnischer Humor!

Vielen Dank an Alexandra Hagenguth
© 2003 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien

"Im Wald der gehenkten Füchse" von Arto Paasilinna

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Kein Jahr ohne einen neuen Paasilinna. Seit dem Spätsommer 2000 reiht sich nun die Farce "Im Wald der gehenkten Füchse" ein in die vier bisher in Deutschland erschienenen Romane des finnischen Erfolgsautors.
Oiva Juntunen, durch einen genialen Coup nunmehr Besitzer von 36 Kilogramm Feingoldbarren, ist auf der Flucht vor seinen einstigen Komplizen und verläuft sich in der Einöde Lapplands. Dort trifft er auf den versoffenen und großspurigen Major Remes, der nach einem selbstverschuldeten Manöver-Chaos eine Auszeit nimmt und ohne einen Groschen dasteht. Die beiden ungleichen Gesellen beschließen, vorerst gemeinsam in der Wildmark zu leben, was nicht ohne Probleme bleibt. Der Militär begibt sich notgedrungen in die Dienste von Juntunen, der sich von hinten und vorne bedienen lässt und seinen Lakaien mit dem gestohlenen Gold löhnt. Remes wiederum erfährt vom kriminellen Vorleben seines neuen Kameraden und will ihn - rasend vor Wut - töten, was letztlich misslingt. Die Herren arrangieren sich, zumal die Notgemeinschaft durch die hochbetagte Samin Naska bereichert wird, die - selbst auf der Flucht vor der Einweisung ins Altersheim - fortan den Haushalt führt. Mit einer Frau im Hause nimmt nun das luxuriöse Leben seinen Lauf, das durch die Ankunft zweier aus Stockholm georderter Freudenmädchen zum opulenten Weihnachtsfest seinen Höhepunkt findet. Aber es kommt, wie es kommen muss. Der Mörder-Komplize bahnt sich den Weg durch die Einöde und stört die Idylle und baumelt dann zur Strafe in den Fuchsfallen des Waldes.
Auch Paasilinna ist mit diesem in Finnland bereits 1983 erschienen Roman ein Coup gelungen: Der ihm eigene hintergründige Humor und stets frische Sprachwitz sowie seine ungezügelte Phantasie treiben den Leser an, der kaum die nächste absurde, abgedrehte Szene der Räubergeschichte abwarten kann. Hier ist dem Autoren erneut ein starkes Stück mit hohem Unterhaltungswert gelungen, in dem auch der eine oder andere Seitenhieb auf die deutschen Touristen verteilt wird.

Vielen Dank an Petra Sauerzapf-Poser
© 2002 Petra Sauerzapf-Poser für das Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien
© 2001 - 2016 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien
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