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Soinvaaras kurzweilige Geschichtslektion
„Das Schwert des Marschalls“ ist ein Buch, das reichlich Sprengstoff birgt und so Druck auf den jeweils amtierenden Machthaber in Moskau ausüben kann, und zwar derart, so jedenfalls hat sich Soininvaara das ausgedacht, dass nicht nur der Winter- und Fortsetzungskrieg zwischen Finnland und Russland beendet werden konnte, sondern nun auch den amtierenden Präsidenten Russlands, Bukin (Ähnlichkeiten mit Putin sind sicherlich gewollt), zu vernichten vermag. Doch auch die russische Kirche und der FSB, Russlands Geheimdienst, sind dem Dokument auf der Spur, und so kommt es zwangsläufig auch zu allerlei Schießereien und Toten, doch das Internationale, sonst kennzeichnend für die ausgezeichneten Thriller Soininvaaras, ist hier gänzlich auf das finnisch-russische Verhältnis und seine Geschichte reduziert. Trotzdem funktioniert der Roman auch für einen deutschen Leser ausgezeichnet. „Der Finne“ ist nämlich nicht nur spannende Unterhaltung, die ein reizvolles gedankliches Experiment à la „Was wäre wenn …?“ betreibt, sondern der Krimi macht auch neugierig und weckt die Lust, sich einmal näher mit der finnischen Geschichte zu befassen.![]() |
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Action, Action und nochmals Action. Taavi Soininvaaras fulminantes Debüt „Finnisches Blut“ aus dem Jahr 2000 liegt nun endlich auch auf Deutsch vor und man versteht sofort, wie sich der studierte Jurist damit seinerzeit direkt in die finnischen Bestsellerlisten und bis zur Verfilmung schreiben konnte.
Der April macht, was er will – Sommer schon zu Ostern, und wer meint, spannende Krimis aus dem kühlen Norden seien eher etwas für trübe Herbsttage wird in diesem Frühjahr eines besseren belehrt. Die skandinavische Krimidichte bleibt gewohnt hoch, und es sind nicht gerade die kleinen Fische, die ins Haifischbecken gelassen werden. Piper Nordiska bringt endlich wieder einen neuen Krimi aus der Feder Anne Holts („Die Präsidentin“), im Juni erscheint Unni Lindells „Lautlos in den Tod“, und der Aufbau-Verlag erfreut die Fans skandinavischer Krimikost mit der Übersetzung des ersten Arto-Ratamo-Bandes, „Finnisches Blut“, von Taavi Soininvaara. Dabei ist Arto Ratamo in seinem ersten Fall, obschon noch Wissenschaftler, nicht viel anders, als in den nachfolgenden Romanen und genauso hart, aber herzlich, wie wir ihn bereits als SUPO-Ermittler ins Herz geschlossen haben.
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Nachdem Arto Ratamo in seiner Funktion als Forscher an der Virologischen Abteilung der EELA, der nationalen Forschungsanstalt für Veterinärmedizin und Lebensmittel, ein Gegenmittel gegen das tödliche Ebola-Helsinki gefunden hat, will er erst einmal mit Frau und Kind richtig ausspannen. Mit Mühe und Not schafft er es gerade noch, seinen Chef Eero Manneraho zu informieren, bevor es mit der Disziplin endgültig vorbei ist und er sich in ein verlängertes Wochenende verabschiedet. Doch aus dem Wochenendeausflug wird nichts. Ein Killer kommt ihm dazwischen. Der erschießt kaltblütig Ratamos Frau Kaisa am Frühstückstisch. Arto entkommt dem knapp, und es beginnt eine abenteuerliche Flucht durchs hochsommerliche Helsinki, bei der der mit seiner Arbeit als Wissenschaftler Unzufriedene und Gelangweilte gleich mit mehreren Verfolgern zu kämpfen hat – unter anderem mit dem russischen Auslandsaufklärungsdienst SVR. Doch die sind nicht die Strippenzieher. Das ist jemand ganz anderes, der in einem ganz großen Coup versucht, alle an der Nase herumzuführen, um sich aus höchst persönlichen Gründen für immer ins Ausland absetzen zu können. So versuchen gleich mehrere Geheim- und Aufklärungsdienste einander auszutricksen und – aus ganz unterschiedlichen Motiven – an Arto Ratamo und die Formel für das Gegenmittel gegen das Ebola-Virus zu gelangen.
Die Rasanz, mit der die spannenden Jagdszenen einander abwechseln, und die konsequente Zuspitzung einer komplexen Intrige auf ein großes – filmreifes – Finale, wie wir es aus den späteren Ratamo-Krimis kennen, finden sich auch schon in Taavi Soininvaaras Erstling und können sich bereits, was Spannung und Action angeht, durchaus mit den späteren Werken messen lassen. Einzig, dass ein zwar offensichtlich sehr begabter, aber doch in polizeilichen und geheimdienstlichen Dingen völlig unbedarfter Wissenschaftler es immer wieder schafft, selbst den russischen Geheimdienst auszutricksen, kommt doch etwas dick aufgetragen und unrealistisch daher, aber wer actionreiche Spionagethriller mag und Raubein Ratamo bereits in sein Herz geschlossen hat, wird nach der Lektüre von „Finnisches Blut“ sehr, sehr glücklich sein – nicht zuletzt, weil wichtige Lücken in der Biografie Ratamos endlich geschlossen werden.
Vielen Dank an Alexandra Hagenguth
© April 2007 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien
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"Finnisches Quartett" ist so aktuell wie
politisch brisant. Mit Rasanz vorangetrieben, bleibt keine Zeit für
einen philosophischen Überbau, aber kinotaugliche Actionszenen
mit hohen Thrillerqualitäten entschädigen allemal.
"Finnisches Requiem", "Finnisches Roulette"
und nun also "Finnisches Quartett": Autor und Verlag lassen
keinen Zweifel daran, woher Taavi Soininvaara stammt
Gleiches
gilt für die Covergestaltung. Zum dritten Mal hat Kiepenheuer tief
in die Kreativitätskiste gegriffen und dieses Mal nicht ein, nicht
zwei, sondern ganze vier rote Holzhäuser vor Himmel und Meer in
skandinavischem Blau gezaubert. Zum Glück ist Taavi Soininvaara
einfallsreicher und origineller, als die deutschen Titel vermuten lassen,
auch wenn ein erzählerisches Muster deutlich erkennbar ist. In
all seinen Krimis nämlich greift Taavi Soininvaara die Verflechtungen
von Wissenschaft und Industrie, von Politik und Wirtschaft auf, die
immer dann entstehen, wenn es um technische, medizinische, biologische,
nukleare Forschungsergebnisse und ihre Nutzbarmachung geht.
In "Finnisches Quartett" kommen drei Öko-Terroristen
durch Zufall einem tödlichen Komplott des Ölkonzerns "Dutch
Oil" auf die Spur. Mehrere Physiker sind ihm bereits zum Opfer
gefallen, bevor auch in Helsinki ein namhafter Kernphysiker ermordet
wird. Der Killer nennt sich "Engel des Zorns" und sieht sich
als Todesengel auf einer Mission Gottes. Der Mord in Finnlands Metropole
bringt Arto Ratamo ins Spiel. Die Ermittlungen führen den bärbeißigen,
aber sympathischen Fahnder bis nach Washington, wo alle Fäden zusammenlaufen.
Buchtipp |
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Raffiniert, mit Überraschungseffekten und Action ausgestattet steuert "Finnisches Quartett" auf seinen brisanten Höhepunkt zu, denn es geht um nichts Geringeres, als um die Ölreserven der Welt sowie um die amerikanische Energie- und Außenpolitik. Dabei spart der Autor nicht mit leicht durchschaubaren Anspielungen auf real existierende Personen und scheut vor komplexen Verschwörungstheorien und Komplotten nicht zurück. Die nennen wir es einmal "eigenwillige Außenpolitik" der USA, die zum Irak-Krieg geführt hat, dürfte der Auslöser für "Finnisches Quartett" gewesen sein. Das macht diesen Roman brisant und spannend zu lesen. Absolut filmreif und kinotauglich sind die diversen Actionszenen, vertan lediglich die Chance, den Mörder als politischen Überzeugungstäter zu skizzieren. Alles in allem aber ist "Finnisches Quartett" ein souverän vorangetriebener Thriller mit politischer Aktualität im Stile eines John Grisham. Abzuwarten bleibt lediglich, was Taavi Soininvaara und sein Ermittler Arto Ratamo uns über die tagespolitische Bedeutsamkeit hinaus zu erzählen haben werden. Aber vielleicht ist das auch nicht notwendig. Vielleicht sollten wir erst einmal mit dem Hier und Jetzt zurechtkommen. Dann stellen sich die Weichen für die Zukunft automatisch. Und für den philosophischen Überbau gibt es ja andere Autoren
Vielen Dank an Alexandra Hagenguth![]() |
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Ganz Finnland feiert Mittsommer, so auch Arto Ratamo.
Der Ermittler der finnischen Sicherheitspolizei hat allen Grund, etwas
tiefer in die Flasche zu schauen: Seine Freundin Riita hat ihn verlassen.
Doch Ratamo hat keine Zeit, seinen Rausch auszuschlafen, denn ein deutscher
Diplomat wird in Helsinki ermordet. Was zuerst wie ein Erbschaftsstreit
um ein pharmazeutisches Unternehmen aussieht, entpuppt sich als ein
fürchterliches Komplott um Gentechnologie, Massenvernichtungswaffen
und radikale zionistische Ideen, das bis nach Kraków, Verona
und Frankfurt reicht.
Wie schon in "Finnisches Requiem" entführt uns Taavi
Soininvaara auch in "Finnisches Roulette" wieder an verschiedene
Schauplätze Europas und erzählt aus wechselnden Perspektiven.
Die Mordintrige ist komplex und höchst spannend, da Soininvaara
auf einer Subebene die - positiven wie negativen - Möglichkeiten
der modernen Gen- und Biotechnologie diskutiert. Das verleiht dem Roman
eine beängstigende Brisanz und liest sich wirklich interessant.
Hinzu kommt, dass sich Taavi Soininvaara mit "Finnisches Roulette"
auch sprachlich frei geschwommen zu haben scheint. Der zuweilen leicht
holprige Stil aus "Finnisches Requiem" ist verschwunden, der
Text liest sich jetzt viel flüssiger und freier. Zuweilen scheint
auch der unverwechselbar skurrile finnische Humor durch, sodass die
Sprache Soininvaaras beginnt, eigene Konturen zu entwickeln. Nett auch
die augenzwinkernde Anspielung auf andere finnische Krimihelden wie
Maria Kallio und Seppo Hämäläinen.
Taavi Soininvaara kommt hier also alles in allem viel lockerer und entspannter
rüber als noch in "Finnisches Requiem". Lediglich der
Show-down zieht sich etwas in die Länge. Bis das Knäuel ganz
entwirrt ist, bedarf es nochmals gut 100 Seiten und am Ende zeigt sich,
wie bereits in "Finnisches Requiem", dass es noch weitere
Gegenspieler gibt, die weder die eine noch die andere Partei im Kampf
um die Aktienmehrheit bei H & S Pharma im Blickfeld hatte. Obwohl
Soininvaara hier nochmals mit allem auffährt, was das Action-Herz
begehrt - Geiselnahme, Flucht, Hubschrauberabschuss, Stürmung eines
Labors - wirkt dies in so kurzer Abfolge beinahe unfreiwillig grotesk,
nach dem Motto "Darf's noch ein bisschen mehr sein?" Es darf,
und so packt Soininvaara noch eine Action-Szene drauf, noch ein Komplott,
noch einen Gegenspieler
Das ist am Ende dann doch ein wenig viel
und der Leser bleibt erschöpft und erschlagen zurück - wenngleich
nach zugegeben etlichen, unterhaltsamen, spannenden und rasanten Stunden
in der Welt des Arto Ratamo.
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Kaltblütig wird der deutsche EU-Kommissar Walter
Reinhart in Helsinki erschossen. Die finnische Sicherheitspolizei aktiviert
ihre besten Köpfe, um das brutale Attentat aufzuklären, dem
bald weitere folgen. An vorderster Front kämpfen Arto Ratamo und
Riita Kuurma, privat wie beruflich ein Paar.
In seinem ersten auf Deutsch publizierten Krimi jagt uns Ex-Chefjurist
Taavi Soininvaara quer durch Europa, von Finnland, nach Spanien, Italien
und Ungarn und über Dänemark wieder zurück nach Finnland.
Die EU-(Ost-)Erweiterung - und die unterschiedlichen Interessen, die
daraus in den verschiedenen Gesellschaftsschichten resultieren - liefern
den Hintergrund zu den Morden. Das ist so aktuell wie spannend. Wechselnde
Erzählperspektiven tun ihr übriges, um Tempo und Spannung
weiter zu steigern, doch manchmal meint es Taavi Soininvaara zu gut
und wird redundant, wenn er immer wieder das Motiv des ausführenden
Mörders - denn die Strippenzieher sind in Wahrheit ganz andere
und die Mörderbande quasi nur "Subunternehmer" (krimi-couch)
in zweiter oder dritter Folge - zitiert. Eine ein bisschen weniger juristisch-genaue
Erzählweise und eine etwas weniger spröde Ausdrucksweise,
die hie und da durchscheint, täten dem Roman gut. Auch scheint
mir die Psychologie einiger Nebenfiguren (Drina z.B.) zu kurz gekommen
und zu schablonenhaft zu sein - eine Konzentration auf weniger Akteure
wäre da sicher hilfreich. Die Idee jedoch, Auftraggeber und Motiv
der Morde ganz woanders zu verorten, als es auf den ersten Blick den
Anschein hat, ist durchaus reizvoll und wartet mit einem echten Überraschungscoup
zum Schluss auf. Gelungen sind auch die Charakterdarstellungen der polizeilichen
Hauptfiguren: von Ratamo, Kuurma, ihrem Chef Ketonen und seinem übereifrigen
Nachfolger Wrede möchte man gerne mehr lesen. Alles in allem also
ein gelungener, solider Krimi, der seine Leser durchaus auf Trab und
bei der Stange hält.
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Finnisches Requiem ist der erste Roman von Taavi Soininvaara
der ins Deutsche übersetzt worden ist. Eigentlich ist es aber der
dritte Roman aus seiner Serie um Arto Ratamo. Schon die beiden ersten
Romane waren große Erfolge in Finnland und wurden beide auch verfilmt.
"Finnisches Requiem" erzählt aber den ersten Fall, den
Arto Ratamo als Ermittler zu lösen hat. Hier und da gibt es Bezugnahmen
auf die Geschehnisse in den ersten beiden Romane, aber es hält
sich in Grenzen. Der eigentliche Fall um den es geht ist hochaktuell.
EU-Kommissare werden in Serie ermordet und die fieberhaften Ermittlungen
führen in ein Gespinst von mafia-artigen Figuren aus Serbien, Kroatien
und Ungarn, doch je länger ermittelt wird, um so undurchschaubarer
scheint das ganze zu werden. Doch selbst die beteiligten Täter
verlieren teilweise den Überblick, wer denn nun hinter allem steckt
und was das eigentliche Motiv bzw. Ziel, das erreicht werden soll, ist.
Erzählt wird das ganze in einem sehr sachlichen Ton, was aber gleichzeitig
die an den Tag gelegte Brutalität und Gewalt eher noch unterstreicht.
Manche Informationen über Zusammenhänge der EU lassen es einem
kalt über den Rücken laufen. Es ist ein recht beängstigendes
Szenario, das Soininvaara entwirft. Die Spannung ist da aber für
meinen Geschmack nicht übermäßig. Interessant sind z.T.
die Schilderungen der Charaktere. Ich denke, wenn Arto Ratamo wieder
in einem neuen Fall ermittelt werde ich den neuen Roman lesen und dann
entscheiden, ob ich noch mehr aus der Serie lesen möchte oder eher
doch nicht.