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Der
Autor Tor Åge Bringsværd
Foto: Berit Sandberg |
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Tor Åge Bringsværd ist einer der
bekanntesten und produktivsten zeitgenössischen Schriftsteller
Norwegens. Seit seinem literarischen Debüt Ende der sechziger
Jahre des 20. Jahrhunderts war er in nahezu allen literarischen
Genres tätig und hat Romane, Kurzgeschichten, Dramen, Kinderbücher,
Theaterstücke für Kinder, Mythologische Nachdichtungen,
Essays, Übersetzungen (v.a aus dem Englischen und Schwedischen),
Autobiographisches und jüngst auch einen preisgekrönten
Reiseführer zu London veröffentlicht. Bringsværd
hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten und war auch schon zweimal
für den prestigeträchtigen Literaturpreis des Nordischen
Rates nominiert. Seine Bücher sind in 23 Sprachen übersetzt,
seine Theaterstücke in elf Ländern aufgeführt worden.
Im Herbst 2004 wird die deutsche Übersetzung eines zentralen
Romans von Tor Åge Bringsværd erscheinen: Die Pinocchio-Papiere
(dreamis 2004).
Am Anfang von Bringsværds Schriftstellerlaufbahn
steht die Zusammenarbeit mit dem jetzigen Rechtsprofessor Jon
Bing. Zusammen haben sie humoristische, aber auch sozial engagierte
Science-Fiction und Hörspiele geschrieben. In seinen eigenen,
frühesten Romanen BAZAR (1970) und Den som har begge beina
på jorda står stille (1974), wendet sich Bringsværd
dann phantasievollen Formexperimenten zu, die der literarischen
Postmoderne verpflichtet sind. Ein Schlüsselroman in Bringsværds
Schaffen ist der darauffolgende Meta-Roman Syvsoverskens dystre
frokost (1976), eine "phantastische Dokumentarschilderung,
die in New York beginnt und auf der anderen Seite des Regenbogens
aufhört" (Bringsværd). In dieser schriftstellerischen
Tourdeforce werden die früheren Formexperimente zu einem
kraftvollen Höhepunkt gebracht, und gleichzeitig entstehen
dabei die Ansätze zu einer neuen Phase in Bringsværds
Schreiben. Die folgenden Romane Pinocchio-papirene (1978), Minotauros
(1980) und Ker Shus (1983) sind in grösserem Masse als die
früheren Werke lebendige Bücher mit einer engagierten
Handlung und einer dezidiert zeitkritischen Haltung, besitzen
zwar weiterhin formale Raffinesse und humorvolle Züge. Ein
grosser Erfolg ist die monumentale, fünfbändige Gobi
- Romanserie (1985-1997) mit historischen Motiven wie den Kinderkreuzzügen
oder Dschingis Khan. Bringsværd erfreut sich auch grosser
Beliebtheit als Autor von illustrierten Kinderbüchern, in
denen die Notwendigkeit einer Trennung von Kinder- und Erwachsenenliteratur
stets in Frage gestellt wird. Eine weitere Rolle kommt Bringsværd
als modernem Vermittler der nordischen Mythologie zu. Er ist an
einer Buchserie mit Nacherzählungen beteiligt, hat unter
anderem das Theaterstück Odin (1991) verfasst, das zwischen
der Edda und Beckett angesiedelt ist, und konnte jüngst mit
dem Band Die Wilden Götter (2001) auch im deutschen Sprachraum
grosse Erfolge bei Kritikern und Publikum verbuchen.
Weitere Informationen zum Autor unter: www.gyldendal.no/toraage
Zusammenstellung der biografischen Daten:
dreamis
Verlag Zürich
Buchtipp |
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