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Das Literaturportal schwedenkrimi.de hatte im
Zuge des Interviews mit der isländischen Krimischriftstellerin
Stella Blómkvist ebenfalls die Gelegenheit, mit deren Übersetzerin
Elena Teuffer ein Interview zu führen. Elena Teuffer hat bisher
alle Stella-Krimis in das Deutsche übersetzt und sitzt jetzt am
fünften Band. Dank ihrer Mithilfe kam auch das Interview mit Stella
Blómkvist zustande.
Literaturportal schwedenkrimi.de: Ihrem Lebenslauf entnehme ich, dass Sie Skandinavistik, Politik und alt-kathologische Theologie studiert haben. Wie passt das zusammen? Elena Teuffer: Ja, das fragen mich alle. Zuerst einmal haben mich die skandinavischen Länder schon im Gymnasium interessiert. Nach öfteren Aufenthalten in diversen Ländern noch zu Schulzeiten stand für mich fest, dass ich Skandinavistik als Hauptfach studieren würde. Die Sprachen Schwedisch und Isländisch hatte ich schon vor dem Studium so gut gelernt, dass ich mit den Sprachen im dritten Semester einsteigen konnte. Außerdem war ich schon immer eine Leseratte, da bot sich ein Sprach- und Literaturstudium geradezu an. Die Politik fand ich interessant, weil es in dem Fach möglich war, fächerübergreifend zu arbeiten. In sämtlichen politikwissenschaftlichen Seminaren habe ich mir Themen gesucht, die ich mit der Skandinavistik verbinden konnte, und war so wieder bei meinem Hauptinteressengebiet angekommen. Zur großen Freude der Dozenten übrigens, die froh waren, einmal etwas anderes zu lesen zu bekommen. Ich habe beispielsweise über die Entnazifizierung in Norwegen und Schwedens Neutralität und Umgang mit jüdischen Flüchtlingen geschrieben. Mein Prüfungsschwerpunkt war Sozialpolitik, wo ich u.a. nordische Versicherungssysteme mit dem deutschen verglichen habe. Die Theologie kam hinzu, als die Alt-Katholische Kirche Deutschlands beschlossen hat, Frauen zum kirchlichen Dienst zuzulassen. Außerdem gab es auch da wieder eine Gelegenheit, mein sowieso vorhandenes Interesse fachübergreifend zu nutzen. So habe ich während meines Studiums in Finnland (an der schwedischsprachigen Universität in Turku) Kurse in finnischer Kirchengeschichte belegt; wieder zu Hause habe ich die Verträge der skandinavischen Staatskirchen mit den Anglikanern unter die Lupe genommen. (Und da ist auch wieder die Politik mit drin.) Auch wenn ich jetzt keine Priesterin im Nebenamt bin, wie ursprünglich angestrebt, ist und bleibt die Seelsorge ein mittelfristiges Ziel, das ich auch in Island gerne noch verwirklichen will. Ich denke, es gibt einen Grundtenor mit meiner recht "bunten" und unkonventionellen Fächerwahl: Mich interessiert der Mensch in allen seinen Facetten, der von der Wiege bis zur Bahre sein Umfeld durch sein Denken und Handeln literarisch oder politisch beeinflusst (macht Literatur nicht auch politische Aussagen?) und dabei spirituell getragen und begleitet wird. Sozusagen ein ganzheitlicher Ansatz beim Studieren. Außerdem möchte ich mich nicht auf eine Schublade festlegen (lassen?), möchte im Denken beweglich bleiben und fachübergreifend arbeiten.
Ihre Magisterarbeit haben Sie über isländische Kriminalromane geschrieben. Das war 1999. Wie kommt man auf so ein Thema und vor allem, da es damals nicht so viele isländische Kriminalromane gab? Elena Teuffer: Ich habe immer schon gerne Krimis gelesen, u.a. die schwedischen Klassiker wie Sjöwall/Wahlöö (im Original), norwegische und dänische Bücher. Ich war im Sommer 98 in Island und hatte bis dahin noch nicht viel über isländische Krimis gehört, wußte gar nicht, ob es überhaupt welche gab. Zu meinem Erstaunen war gerade 1997 der isländische Krimifrühling ausgebrochen, darunter Stellas und Árni Þórarinssons erstes Buch, Viktor Arnars "Engin spór", Arnaldurs "Synir duftsins". Dies sind auch die vier Bücher, die ich in meiner Arbeit unter die Lupe genommen habe. Ich fand es als Krimifan einfach spannend, ein etwas anderes Thema als ein Hochliterarisches zu bearbeiten. Literaturportal schwedenkrimi.de: Welches Fazit bzw. zu welchem Ergebnis kamen Sie in Ihrer Magisterarbeit? Würden Sie uns das Thema verraten? Elena Teuffer: Das Thema lautete wörtlich "Isländische Kriminalromane in den 1990er Jahren". Hier habe ich mich unter anderem mit der Frage beschäftigt, warum es so wenige Krimis in Island gibt. Kurzgefaßt kam ich zu dem Ergebnis, dass es in Island aufgrund der geringen Besiedelung ("jeder kennt jeden"), Gleichheit (nur dänische Oberschicht) und ausgeprägtem Rechtsbewusstsein (Strafrechtskatalog seit dem 10. Jh.) in der Realität wenig Verbrechen begangen werden und daher Kriminalromane als nicht glaubwürdig angesehen werden. Literaturportal schwedenkrimi.de: Beschäftigen Sie sich auch mit der Kriminalliteratur der anderen nordeuropäischen Länder und wenn ja, wo würden Sie die isländischen Krimis einordnen im Vergleich zu den jetzt erfolgreichen schwedischen und norwegischen Krimis? Elena Teuffer: Ich habe eine Weile auch andere skandinavische Schriftsteller gelesen. Mittlerweile aber verfolge ich hauptsächlich finnische Neuerscheinungen, da ich mit den zwei finnlandschwedischen Verlagen in Kontakt stehe. Zu den aktuellen schwedischen, dänischen und norwegischen Krimis kann ich nichts sagen, da mir der breite Überblick fehlt. Ich bin zwar Mitglied der isländischen Glasschlüssel-Jury, bekomme aber immer nur ein Buch der anderen nordischen Länder vorgelegt, und das ist dann die Crème de la Crème. Durch diesen kleinen Einblick habe ich den Eindruck, dass es einen skandinavischen Trend gibt, eine Art Grundtenor, dem sich auch isländische Krimis anschließen: nämlich Sozialkritik im weitesten Sinne. Und trotzdem finde ich die skandinavischen Krimis anders, vielleicht dunkler, melancholischer, geheimnisvoller als die Deutschen oder aus dem englischsprachigen Bereich. Es hängt auch sehr davon ab, welche Thematik der jeweilige Schriftsteller betont. Literaturportal schwedenkrimi.de: Zu den von Ihnen in Ihrer Arbeit untersuchten Büchern gehörte auch Stella Blómkvists "Morðið í Stórnarráðinu" (Die Bronzestatue). Sie haben dann beschlossen, dieses Buch deutschen Verlagen anzubieten. War es schwer, einen Verlag zu finden? Elena Teuffer: Es ging so. Ich denke, es ist alles eine Frage der guten Recherche, herauszufinden, welcher Verlag in Frage kommt und dann die richtigen Leute anzuschreiben. Vielleicht hatte ich aber auch nur Glück, dass ich zur richtigen Zeit Kontakt mit Regina Kammerer von btb (Random House) hatte, die Interesse gezeigt hat. Literaturportal schwedenkrimi.de: Wie kann man sich das vorstellen. Fragt man den isländischen Verlag um Erlaubnis oder sucht man erst einmal einen deutschen Verlag, um dann mit einem Interessenten beim isländischen Verlag vorzusprechen? Elena Teuffer: Man sollte natürlich immer zuerst herausfinden, ob Lizenzen für das jeweilige Buch bereits vergeben sind, dann muss man sich schließlich nicht erst die Mühe machen, es überhaupt vorzustellen. Denn man muss ganz schön viel Zeit investieren, um ein Buch bei Verlagen vorzustellen.
Literaturportal schwedenkrimi.de: Wie kam der Kontakt zu dem Autor/Autorin Stella Blómkvist zustande. Und wie verläuft er während einer Übersetzung? Elena Teuffer: Da es sich ja bei dem Namen um ein Pseudonym handelt, kann man nicht mal schnell ins Telefonbuch gucken und einfach anrufen (wie ich das bei anderen Schriftstellern getan habe). Ich habe beim zuständigen Verlag Bescheid gegeben, dass ich den Kontakt wegen der Übersetzung brauche, meine E-Mail-Adresse hinterlassen und dann bekam ich ein paar Tage später eine Mail von Stella. Während einer Übersetzung schreibe ich ihr meine Fragen an eine völlig unspektakuläre yahoo.com Adresse und bekomme Antworten und Erklärungen auf dem gleichen Weg zurück. Literaturportal schwedenkrimi.de: Sind Sie auch an den Spekulationen interessiert oder nehmen Anteil wer hinter dem Pseudonym "Stella Blómkvist" steckt oder ist es für Sie von keinem Interesse? Haben Sie evt. eigene Vermutungen? Elena Teuffer: Es ist schon merkwürdig, nicht zu wissen, mit wem man es eigentlich zu tun hat. Neugierig bin ich schon, verfolge aber die Spekulationen mit gemäßigtem Interesse. Denn auch, wenn immer wieder Namen aus der Kreis der Kulturmafia, Politiker oder Uni-Dozenten genannt werden, kann ich damit meistens nichts anfangen, da ich die Leute sowieso nicht kenne. Deshalb ist es auch schwierig, eigene Theorien aufzustellen. Ich bin einfach zu kurz hier, um in diesen Kreisen den Durchblick zu haben. Literaturportal schwedenkrimi.de: Sie leben nun seit fast 7 Jahren in Island. Was hat Sie bewogen, sich auf Island niederzulassen? Was fasziniert Sie an Island? Elena Teuffer: Eigentlich ein ganz klassischer Grund: Während meiner Magisterarbeitszeit habe ich meinen jetzigen Mann kennen gelernt, ich wurde schwanger, ein Jahr später haben wir geheiratet. Ich bin einfach nicht mehr nach Hause zurückgefahren! Natürlich gefällt mir auch das Land, die Sprache, der Lebensstil; diverse Möglichkeiten, die sich mir hier eröffnen, die ich in Deutschland nicht hätte. Als Beispiel und Stichwort sei hier nur mal die hervorragende Kinderbetreuung genannt. Literaturportal schwedenkrimi.de: Wie ist die Bezahlung für die Übersetzer eigentlich geregelt? Elena Teuffer: Der Verlag macht einem Vorgaben und bietet einem einen gewissen Betrag pro Normseite an. Literaturportal schwedenkrimi.de: Das heißt, wenn ein Buch ein Erfolg wird, was vielleicht auch einer guten Übersetzung zu verdanken ist, hat der Übersetzer nichts davon. Ist nicht gerade gerecht? Elena Teuffer: Mit Unterschrift des Vertrags verkauft man dem Verlag sämtliche Textrechte. Nach Abgabe einer Übersetzung liegt das Copyright also beim Verlag. Vertraglich geregelt sind aber auch zusätzliche Zahlungen, wenn das Buch eine bestimmte Auflagenhöhe übersteigt. Bei Taschenbüchern liegt die Schwelle glaube ich bei 100.000 Exemplaren; wobei ich nicht glaube, dass die Stella-Bücher derart astronomische Höhen erreichen werden. Literaturportal schwedenkrimi.de: Es werden meinem Gefühl nach immer mehr Bücher von isländischen Schriftstellern in Deutschland veröffentlicht. Als ich 1990 für mich Island entdeckte, gab es nur eine Handvoll isländischer Autoren in Deutschland zu kaufen. Vieles oft nur antiquariatisch. Darunter Halldor Laxness, Gunnar Gunnarsson, Kamban usw. Dann kamen andere wie Kárason, Bergsson und viele mehr. Da ist der Bedarf an Übersetzern doch groß. Gibt es eine Konkurrenz zwischen den Übersetzern? Elena Teuffer: Es gibt mittlerweile recht viele literarische Übersetzer, die mit der Sprachrichtung Isländisch - Deutsch arbeiten. Da wir am gleichen Kuchen nagen, der auch nicht unendlich groß ist, gibt es sicher Konkurrenz um einzelne Titel. Für mich als Neuling (auch nach 4 übersetzten Büchern noch) ist es ziemlich schwierig, ein Bein auf den Boden zu bekommen, da ich natürlich noch nicht 30 Jahre Erfahrung und persönliche Kontakte zu Programmleitungen in den Verlagen habe. Insofern wird auch kein Verlag auf mich zukommen und mir eine Übersetzung von sich aus anbieten. Daher muss ich mich selber um Projekte kümmern, was teilweise sehr zeitintensiv und frustrierend sein kann, wenn man ständig nur Absagen erhält. Literaturportal schwedenkrimi.de: Gibt es eine/einen isländischen Schriftsteller/in, welche/n Sie gerne übersetzen würden, und der in Deutschland noch nicht bekannt ist? Elena Teuffer: Es gibt ein wunderschönes Kinderbuch von Friðrik Erlingsson, "Bejamín Dúfa", das vom Stil her ein bisschen an die Brüder Löwenherz von Lindgren erinnert. Bisher hat sich noch kein deutscher Verlag gefunden, der sich an das Werk traut, denn es ist sicher kein einfaches, "unschuldiges" Kinderbuch. Andererseits würde ich gerne einmal aus der Krimiecke herauskommen und thematisch etwas anderes bearbeiten, aber wie oben schon erwähnt, ist es ziemlich schwierig, als Neuling ohne direkte persönliche Kontakte einen Fuß in Verlagstüren zu bekommen. Literaturportal schwedenkrimi.de: Ich nehme an, vom Übersetzen der Romane von Stella Blómkvist allein kann man nicht leben. Üben Sie sonst noch einen Beruf aus, da das Leben auf Island ja nicht gerade das billigste ist? Elena Teuffer: Ich bin zurzeit an einer Krankenpflegeschule, um letzten Endes als Fachkraft im Krankenhaus auf Teilzeitbasis arbeiten zu können. Dies ist allerdings, wie Eingangs erwähnt, nur ein Schritt in Richtung Ziel, der Krankenhausseelsorge. Literaturportal schwedenkrimi.de: Haben Sie eine bestimmte Technik, wie Sie eine Übersetzung angehen? Elena Teuffer: Ich beginne immer damit, das Buch zu lesen und mir dann die Word-Datei zu besorgen, damit ich die Übersetzung computergestützt angehen kann. Dazu nehme ich die Datei auseinander und portioniere mir den Text nach Kapiteln, dann sieht es nicht so viel aus, was man an einem Tag schaffen muss. Getreu nach dem Motto des Beppo Straßenkehrer aus Momo, der immer nur eine Platte nach der nächsten fegt und sich auf das konzentriert, was er gerade zu tun hat. Dann hat man das Ende der Straße schneller erreicht als man denkt! Literaturportal schwedenkrimi.de: Meiner Ansicht nach gibt es die "eine" Übersetzung nicht und entsprechend auch die allein seligmachende Übersetzungsmethode nicht. Es gibt wohl übersetzerische Verfahrensweisen, die, unabhängig von ihrer Güte und Intelligenz, dem zu übersetzenden Text gemäßer oder weniger gemäß sein können. Wie ist Ihre Verfahrensweise? Sind Sie texttreu oder übertragen Sie schon einmal freier? Was soll eine Übersetzung erreichen. Dem Original so textgetreu wie möglich sein oder dem anderen Sprachkreis angepasst werden? Elena Teuffer: Beides. Man muss dem Text dahingehend treu sein, dass man natürlich die Aussage genau wiedergibt. Aber man muss auch so frei sein, dass sich der produzierte Text noch lesen lässt. Ich denke, es geht um den goldenen Mittelweg, der sowohl der Textart als auch dem Stil gerecht wird. Ganz besonders bei Gesprächen muss man darauf achten, sich nicht in komplizierten Formulierungen zu verschachteln, sondern es soll sich ja auch in der Übersetzung so anhören wie eine Unterhaltung. Bei den Stella-Büchern gibt es zum Beispiel viel wörtliche Rede, mit Wortwitzen, Sarkasmus, Sticheleien. Diese Inhalte, die den Dialog witzig machen, müssen auch auf Deutsch ohne Einschränkungen rüberkommen. Also ohne, dass der Leser über eine isländisch "übersetzte" Redewendung stolpert, die er nicht versteht, und der Lesefluss abbricht. In Textpassagen wiederum geht es um Informationen; einen Zeitungsausschnitt, Radio-oder Fernsehnachrichten, Dossiers, die Stella zu lesen bekommt, Obduktionsberichte. Hier muss man sehr genau vorgehen und detailgenau übersetzen, ohne die Lesbarkeit einzuschränken. Ziemlich frei muss man hingegen bei Mamas Sprichwörtern am Ende eines Kapitels übersetzen, denn hier geht es hauptsächlich um den Sinn. Wenn es ein ähnliches deutsches Sprichwort gibt, gut, aber was, wenn nicht? Selber einen Satz zu kreieren, der als Sprichwort durchgehen würde, ist manchmal ganz schön knifflig - aber das sind für mich die schönsten Herausforderungen als Übersetzer. Literaturportal schwedenkrimi.de: Als Übersetzer hat man es nicht einfach. In manchen Fällen ist der Leser bzw. Kritiker die Übersetzung wichtig, in anderen nicht so sehr und manchen Leser/Kritiker kümmert sie nicht. Nun übersetzen Sie aus dem isländischen, und diese Sprache verstehen in Deutschland nur die wenigsten. Sie werden wahrscheinlich wenig Kritik erhalten. Wie prüfen Sie, ob Ihre Übersetzung gelungen ist, ob sie gut geworden ist? Elena Teuffer: Oh, ich erhalte genügend Kritik. Eine liebe Freundin liest meine deutschen Kapitel als Fortsetzungsroman im Büro Korrektur und weist mich kritisch auf merkwürdigen Satzbau und Ungereimtheiten hin. Andere gute Freunde geben mir nach dem Erscheinen Feedback. Die allermeisten können zwar kein Isländisch und haben keinen direkten Vergleich mit dem Original, aber wenn ihnen der Text gefallen hat, bin ich zufrieden. Literaturportal schwedenkrimi.de: Ist es schwierig aus dem Isländischen zu übersetzen? Ist isländisch eine schwere Sprache oder ist sie leicht zu lernen? Wo sind die Tücken? Elena Teuffer: Fragen Sie mich nicht, ob Isländisch schwer ist, ich bin da kein Maßstab. Viele empfinden die Vokabeln als schwer auswendig zu lernen, die isländischen Sonderlaute als unaussprechlich, die Grammatik als kompliziert. Ich habe mit allem keine nennenswerten Probleme. Literaturportal schwedenkrimi.de: Sie sind Mitglied in der isländischen Crime Writer's Association. Wie kann man sich diese Vereinigung vorstellen? Ist es eine verschworene Gesellschaft oder eher lockere Zusammenkünfte? Elena Teuffer: "Hið íslenska glæpafélag" wurde 1999 von Leuten, die mit Krimis professionell zu tun haben und Schriftstellern gegründet. Seitdem hat sich der Kreis der Mitglieder etwas vergrößert, aber die Zugangsvoraussetzungen nicht. Wir treffen uns in lockerer Runde, besprechen die nächsten Nominierungen und andere krimitechnische Events. Es wurde immer wieder diskutiert, die Gesellschft auch für Krimifreunde zu öffnen (wie in Finnland und Dänemark z.B.), aber die Idee stieß nie auf große Resonanz. HÍG wird also ein kleiner, aber feiner Club bleiben. Literaturportal schwedenkrimi.de: Es sind ja in der letzten Zeit einige Namen dazu gekommen oder anders gesagt in Deutschland veröffentlicht worden oder werden noch veröffentlicht. Viktor Arnar Ingolfsson, Ævar Örn Jósepsson gehören dazu. Gibt es noch andere Namen, die hier noch nicht bekannt sind. Wie stellt sich die Krimi Szene allgemein dar? Elena Teuffer: Gerade jetzt aktuell sind viele Krimis neu erschienen, darunter auch von vielen neuen Schriftstellern. Jón Hallur Stefánsson hat im letzten Jahr den Krimi-Kurzgeschichtenwettbewerb gewonnen und nun seinen ersten Roman veröffentlicht, der mit einem ungewöhnlichen Ende brilliert. Stefán Máni und Þráinn Bertelsson haben bereits letzten Herbst jeweils ein Buch veröffentlicht, über die ich aber nichts sagen kann. Die Krimiszene ist klein aber fein und trifft sich mehr oder weniger regelmäßig. Die Autoren kennen sich, aber Details der neuen Projekte werden natürlich geheim gehalten. Literaturportal schwedenkrimi.de: Es gibt eine Schriftstellerin, die meines Wissens nach fast jedes Jahr einen Krimi herausbringt: Birgitta Halldórsdóttir. Ich bin schon öfters auf diesen Namen gestoßen. Was kann man sich unter ihren Kriminalromanen vorstellen? Elena Teuffer: Um ehrlich zu sein, habe ich bisher keines ihrer Bücher gelesen, da mich weder Titel noch Inhalte angesprochen haben. Soweit ich weiß, geht es immer um mysteriöse Ereignisse samt eingeflochtener Liebesgeschichte. Literaturportal schwedenkrimi.de: Noch eine letzte Frage: Wissen Sie schon wie der nächste "Stella Blómkvist" Krimi heißt und wann er erscheinen wird? Elena Teuffer: Der neueste isländische Band (Nr. 5) wird im November unter dem Titel "Morðið í Drekkingarhyl" (wörtl.: Mord im Ertränkungspfuhl) erscheinen. Random House hat wieder die Rechte gekauft, ich werde diese Folge ebenfalls übersetzen. Es wird vermutlich im ersten Halbjahr von 2007 in Deutschland erscheinen. Der deutsche Titel ist mir nicht bekannt. Stella hat mir schon verraten, dass es auf jeden Fall auch einen Band 6 und 7 (auf Isländisch) geben wird, aber ob Random House weiterhin alle Bände veröffentlichen wird, weiß ich nicht. Literaturportal schwedenkrimi.de: Danke für das Interview. Autor: Jürgen Ruckh/ Esslingen © Dezember 2005 Literaturportal schwedenkrimi.de - Krimikultur Skandinavien |
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