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Der
Autor Viktor Arnar Ingólfsson |
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5 Jahre Entstehungszeit - Das Rätsel von Flatey nun auch in Deutsch
Vor kurzem veröffentlichte der Verlag Bastei-Lübbe
mit "Das Rätsel von Flatey" das vierte Buch des Isländers
Viktor Arnar Ingólfsson bei uns im deutschsprachigen Raum. Es
ist sein erster auf Deutsch veröffentlichter Roman. Grund genug
für unseren Autoren Jürgen Ruckh, Ihn ausführlich zu
interviewen.
Literaturportal schwedenkrimi.de:
Ich habe einmal eine Aussage über die "Literaturbesessenheit"
der Isländer gelesen. Sie geht folgendermaßen: Wenn ein isländischer
Bauer eine Panne mit seinem Traktor hat, geht er nach Hause und schreibt
eine Geschichte darüber. Darüber hinaus gibt es ja dieses
Klischee, dass jeder zweite Isländer ein Schriftsteller ist. Kannst
Du dem zustimmen und ist dies so wirklich symptomatisch für die
Isländer?
Viktor Arnar Ingólfsson:
Deine Geschichte über den Bauern ist gut. Ich kann nicht sagen,
ob mehr Menschen in Island schreiben als in anderen Ländern. Ich
habe keinen Vergleich aus erster Hand. Jedoch ich denke, es werden mehr
Bücher pro Einwohner auf Island veröffentlicht als in den
meisten anderen Ländern und das könnte die Quelle sein für
diese Theorie. Doch im allgemeinen mögen es die Isländer,
Geschichten zu erzählen, mündlich oder schreibend.
Literaturportal schwedenkrimi.de:
Wie erklärst Du Dir diese Liebe der Isländer zur Literatur?
Viktor Arnar Ingólfsson:
Meine Theorie ist folgendermaßen. Es gibt eine Tradition in Island
seit dem frühen 20ten Jahrhundert Bücher an Weihnachten zu
verschenken. Deshalb werden die meisten Bücher in den drei Monaten
vor Weihnachten veröffentlicht. Zu Weihnachten kommen die Familien
dann zu den Weihnachtsfeiern zusammen. Viele Menschen, die nichts gemeinsam
haben, aber zu einer Familie gehören, müssen nun einen Nachmittag
zusammen verbringen; Kaffee trinkend und Kuchen essend. Sie haben nichts
worüber sie sich unterhalten können, nur das Wetter und die
neuen Bücher. Deshalb versucht jeder so viel der neuen Bücher
wie möglich zu lesen, um in der Lage zu sein, am Gespräch
teilnehmen zu können. Aber dies ist nur meine Theorie.
Literaturportal schwedenkrimi.de:
Warum schreibst Du Krimis?
Viktor Arnar Ingólfsson:
Als Jugendlicher las ich eine Menge Kriminalliteratur, auf isländisch,
englisch und sogar auf deutsch. Ich begann darüber nachzudenken,
was steckte hinter der Magie, die mich den größten Teil der
Nacht wach hielt, um ein Buch auszulesen. Meistens war es die Handlung
und ich begann zu überlegen, ob ich einen annehmbaren Plot für
eine Geschichte hinbekommen würde. Ich versuchte dies zu tun und
dies entwickelte sich zum Bücher schreiben.
Literaturportal schwedenkrimi.de:
Könnte man Arnaldur Indriðason als "Türöffner"
für die isländischen Kriminalschriftsteller bezeichnen? In
Island selbst und auch im Ausland? Dem es zu verdanken ist, dass die
deutschen Verlage jetzt verstärkt Krimis aus Island verlegen?
Viktor Arnar Ingólfsson:
Ja, definitiv. Arnaldur Indriðason ist ein sehr sorgfältig
und hart arbeitender Schriftsteller. Sein Erfolg in ganz Europa ist
eine großartige Werbung für die isländische Kriminalliteratur
im allgemeinen, für Island und im Ausland.
Literaturportal schwedenkrimi.de:
Es gibt auf Island eine Vereinigung, in der sich die isländischen
Kriminalschriftsteller zusammengeschlossen haben. Ist dies eine eher
lockere Angelegenheit oder gibt es Treffen, bei denen man sich austauscht?
Viktor Arnar Ingólfsson:
"The Icelandic Crime Fiction Society wurde 1999 gegründet.
Ich denke "Das Syndikat" ist dazu das deutsche Gegenstück.
In unserer Gesellschaft sind Gelehrte, Kritiker und Übersetzer
Mitglieder so gut wie Schriftsteller. Einmal im Jahr, im November, veranstalten
wir eine Lesung für das allgemeine Publikum. Die Bereitschaft ist
immer sehr gut. Vielleicht liegt es daran, dass wir kostenlose Whiskyproben
ausschenken und eine Jazz Band die Vorlesenden unterstützt.
Literaturportal schwedenkrimi.de:
Wie ist die Situation der isländischen Krimischriftsteller auf
Island? Deine "Laufbahn" als Schriftsteller verlief nicht
gerade kontinuierlich. Es gab eine große Pause zwischen Deinen
ersten beiden Romanen und Deinen letzten zwei. Einen Roman hast Du auch
im Selbstverlag
veröffentlicht.
Viktor Arnar Ingólfsson:
Die Situation der isländischen Kriminalschriftsteller hat sich
seit 1998 enorm verändert. Als ich versuchte, einen Verleger für
mein Buch "Engin spor" früh in diesem Jahr 1998 zu finden,
hatte ich kein Glück. Sechzehn Jahre waren vergangen seit der Veröffentlichung
meines letzten Buches und mein Name war nicht sehr bekannt. Einen Krimi
eines unbekannten Autors zu veröffentlichen bedeutete ein großes
Risiko. Ich war nicht bereit meine Schriftstellerlaufbahn aufzugeben
und versuchte das Buch selbst herauszugeben. Das war eine sehr gute
Erfahrung. Ich verkaufte nicht sehr viele Bücher aber verdiente
genug, um die Drucker zu bezahlen. Ich gab kein Geld für Anzeigen
oder Werbung aus aber die Leser mochten die Geschichte und es wurde
mündlich weiter empfohlen. Die Belegschaft in den öffentlichen
Büchereien wurden große Befürworter für mich und
das Buch bekam gute Kritiken in den Zeitungen. Das Ergebnis all dessen
war, das mein jetziger Verlag ´Mal og menning` die Taschenbuchrechte
drei Monate nach der Erstveröffentlichung kaufte und diese sehr
gut verkaufte. Arnaldur Indriðason beendete seine bahnbrechende
Geschichte "Nordermoor" 2001 und diese wurde der Bestseller
in diesem Jahr. Seit diesem Zeitpunkt wurden die isländischen Kriminalschriftsteller
vorzeigbar und jedes Jahr werden viele Titel veröffentlicht.
Literaturportal schwedenkrimi.de:
Wie kann man Beruf und die Schriftstellerei verbinden. Du bist ja verantwortlich
für die Herausgaben des isländischen Straßenbauamtes.
Und Du bist Familienvater.
Hat man da noch die Zeit zu schreiben?
Viktor Arnar Ingólfsson:
Es brauchte 10 Jahre "Engin spor" zu schreiben und 5 Jahre,
um "Das Rätsel von Flatey" fertig zu stellen. Es war
ein angenehmes Hobby daran zu arbeiten, vielleicht eine Stunde pro Abend.
Nun möchte mein Verleger, dass ich mich nun intensiver mit dem
Schreiben beschäftigen und meine Bücher schneller veröffentlichen
soll. Deshalb habe ich ein Übereinkommen mit der öffentlichen
Straßenbauverwaltung geschlossen. Ich werde in den sechs Sommermonaten,
wen der Straßenbau in vollem Gang ist, Vollzeit arbeiten aber
in den sechs Monaten im Winter werde ich nur 14 Stunden pro Woche arbeiten.
Wir werden dies für drei Jahre versuchen.
Literaturportal schwedenkrimi.de:
Daraus die nächste Frage. Wie bist Du zum Schreiben gekommen. Gab
es Vorbilder und wenn ja, wer ist das?
Viktor Arnar Ingólfsson:
Warum ich damit begann zuschreiben, ist in der Antwort auf die Frage
Nummer drei enthalten. Was die "Vorbilder" betrifft, muß
ich an das schwedische Paar Maj Sjöwall und Per Wahlöö
erinnern. Das ist tatsächlich so häufig für die skandinavischen
Schriftsteller von Kriminalliteratur, das wir vom Sjöwall/Wahlöö
Syndrom sprechen. Ich habe nicht versucht ihren Stil zu kopieren aber
ich hoffe, dass ich eines Tages in der Lage sein werde, eine Geschichte
zu schreiben, die beinahe so erfreulich zu lesen ist wie ihre 10 Bände
über Martin Beck.
Literaturportal schwedenkrimi.de:
Gibt es einen isländischen Schriftsteller/in, den/die Du bevorzugst?
Viktor Arnar Ingólfsson:
Ich lese viele isländische Romane jedes Jahr aber ich kann keinen
Namen als meinen Favoriten vorschlagen.
Literaturportal schwedenkrimi.de:
Deine letzten Bücher spielen in der Vergangenheit. Auch die Bücher
Deines Schriftstellerkollegen Arnaldur Indriðason haben ihre Ausgangshandlung
in der Vergangenheit. Sie haben viel mit Geschichte zu tun, mit Vergangenheit
und Schuld. Spiegelt das ein besonderes Verhältnis der Isländer
zur Vergangenheit wieder?
Viktor Arnar Ingólfsson:
Die Vergangenheit und die Gegenwart in einem Roman zu verbinden ist
nichts speziell isländisches. Das ist eine sehr gebräuchliche
Sache in der internationalen Literatur. Es ist immer interessant mit
einer Geschichte in die Zeit zurück zu gehen. Als ich "Engin
spor" schrieb, wollte ich sie in der Gegenwart spielen lassen mit
Verbindung in die Vergangenheit. Aber, da es mich so viele Jahre gekostet
hat, die Geschichte zu beenden, musste ich immer die Zeitlinie auf den
neusten Stand bringen. Am Ende beschloß ich, sie ins Jahre 1973
zu platzieren. Mit der Vergangenheit zu arbeiten gibt dem Schriftsteller
die Gelegenheit auf die Geschichte der Welt von hinten durch die Augen
seiner Personen, zu schauen und das kann sehr interessant sein.
Literaturportal schwedenkrimi.de:
Nun zu Deinem auf Deutsch vorliegenden Buch. Wie ist Dir die Grundidee
für Deinen Roman "Das Rätsel von Flatey" gekommen.
War es das "Buch von Flatey", das das Grundgerüst bildete
oder dieser seltsame Leichenfund? Oder etwas ganz anderes.
Viktor Arnar Ingólfsson:
Die erste Idee kam mir, als ich an der Küste bei Reykjavik an einem
kalten Herbsttag "spazieren"(dt. im Original) ging Vor der
Küste sind einige kleine Inseln und ich dachte, was würde
mit einer Person geschehen, die auf so einer Insel im Herbst zurück
gelassen wird. Dann begann ich darüber nachzudenken., wo, wann,
warum, wer und wie. Ein guter Rat an einen Schriftsteller ist, über
etwas zu schreiben, das er sehr gut kennt. Meine Großeltern lebten
auf Flatey bis 1964. Ich wurde 1955 geboren und verbrachte mit ihnen
jeden Sommer von 1957 bis 1964. Ich war nur 9 Jahre alt im letzten dieser
Sommer aber trotzdem erinnere ich mich sehr gut an die Inseln, die Bewohner
und ihre Lebensart. Ich konnte meine eigenen Erinnerungen für die
Geschichte verwenden. Mein Großvater zeigte mir die Reproduktion
von "Das Buch von Flatey" in der kleinen Bibliothek als ich
5 oder 6 Jahre alt war. Es war erst viele Jahre später, als ich
herausfand, dass dies nicht das Originalmanuskript war, es war nicht
über Flatey und es wurde nicht dort geschrieben. Die Idee, wie
dieses Buch in der Geschichte verwendet werden soll, kam sehr spät
im Schreibprozess.
Literaturportal schwedenkrimi.de:
Die Hauptfiguren in dem Roman, sind, was man im Deutschen als "schrullig"
bezeichnen würde. Schlagfertig und eine gewisse Bauernschläue
kann man ihnen auch nicht absprechen. Aber sie sind sehr liebevoll gezeichnet.
Gibt es reale Vorbilder?
Viktor Arnar Ingólfsson:
Es gibt keine reale "Vorbilder" für die Charaktere und
tatsächlich war ich sehr darauf bedacht keine Ähnlichkeiten
mit den Bewohnern von Flatey zu verwenden, die 1960 auf Flatey gelebt
haben. Und tatsächlich sind meine Personen ziemlich uninteressant,
verglichen mit den prächtigen Bewohnern der Inseln zu jener Zeit.
Buchtipp |
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Literaturportal schwedenkrimi.de:
Wie ist Deine Beziehung zu Island? Die Landschaftsbeschreibungen, die
Beschreibung des täglichen Lebens sind sehr lebendig geschildert.
Obwohl die Geschichte in der Vergangenheit spielt und dieses dörflich/bäuerliche
Leben so wie beschrieben nicht mehr stattfindet.
Liegt ein gewisses Gefühl von Wehmut, von Nostalgie in diesen Schilderungen?
Viktor Arnar Ingólfsson:
Wie ich in meiner vorangegangenen Antwort erklärt habe, habe ich
meine Großeltern gewöhnlich als kleiner Junge auf Flatey
besucht. Die Gelegenheit gehabt zu haben, diese primitive aber erfüllte
Art zu leben mitzuerleben ist ein großes Privileg. Sicherlich
beeinflusst auch ein wenig Nostalgie diese Erinnerungen und dies kommt
wahrscheinlich in dieser Geschichte zur Erscheinung.
Literaturportal schwedenkrimi.de:
Die Lösung für das "Whodunit-Mörder-Mystery"
in "Das Rätsel von Flatey" ist sehr unkonventionell.
War das deine Absicht?
Viktor Arnar Ingólfsson:
Es gibt eine enorme Anzahl von Kriminalliteratur die jedes Jahr in der
Welt geschrieben und veröffentlicht wird. Das meiste dieses Zeugs
ist beladen mit Klischees. Ich versuche immer ursprünglich in meinem
Schreiben zu sein und deshalb können meine Lösungen ziemlich
unerwartet sein. Im Genre der Kriminalliteratur gibt es jedoch einige
ungeschriebene Gesetze und ich versuche diese auf meine Art zu erfüllen.
Literaturportal schwedenkrimi.de:
In Deinem Roman "Das Rätsel von Flatey" gibt es zum Schluß
der Geschichte einen netten Einschub. Darin geht es um das geheimnisvolle
Volk der Elfen. Als Zuständiger für die Pressearbeit für
das Amt für Straßenbau hast Du mit dem Thema auch zu tun.
Wie stehst Du zu dem kleinen Volk? Zu den Mythen und den Sagas aus und
von Island.
Viktor Arnar Ingólfsson:
Ich bin erfreut zu sehen, dass du diese Verbindung bemerkt hast. Es
gibt eine städtische Folklore, die um die ganze Welt geht und die
den Anspruch erhebt, dass der Straßenbau auf Island mit Elfen
bei vielen Gelegenheiten Konflikte hatte. Tatsache ist, dass drei Mal
in den letzten 40 Jahren menschliche Individuen ihre Sorge zum Ausdruck
gebracht haben im Zusammenhang mit verschiedenen Straßenprojekten
und angeblichen Elfenbehausungen. Die öffentliche Straßenbauverwaltung
auf Island hat darauf reagiert wie bei anderen ähnlich gelagerten
öffentlichen Streitfragen. Diese Punkte wurden gelöst entweder
auf die eine oder andere Art und Weise und kann nun als eine Sache der
Vergangenheit angesehen werden. Jedoch, die Geschichten leben weiter
auf geschriebenen Papier oder mündlich und häufig kommen Fragen
zu diesem Thema zu uns aus dem Ausland. Solche Fragen können von
Journalisten kommen, von Studenten und Gelehrten. Es ist ein Teil meiner
Arbeit solche Anfragen zu beantworten und damit bin ich meistens in
der Rolle des Skeptikers. Dieser alte Aberglaube ist jedoch für
jede Person interessant, die am menschlichen Verhalten interessiert
ist. Nachdem ich meine Zweifel an der Existenz dieses Phänomens
so oft bei meiner Arbeit zum Ausdruck gebracht habe, denke ich, dass
es nur gerecht ist, ihnen eine kleine Aufmerksamkeit in meiner Geschichte
zu schenken.
Literaturportal schwedenkrimi.de:
Du schreibst an einem neuen Buch, dessen Rechte die Verlagsgruppe Lübbe
gekauft hat. Auf isländisch heißt es "Afturelding"
auf deutsch "Bevor der Morgen graut". Würdest Du, ohne
zu viel zu verraten, etwas über die Handlung erzählen?
Viktor Arnar Ingólfsson:
Meine deutsche Übersetzerin Coletta Bürling hat den ersten
Entwurf gelesen um dann diese Beschreibung für den Verleger zu
schreiben:
Bei der herbstlichen Jagd auf Graugänse ist das Morgengrauen die
beste Zeit für die Jagd. Unter den zielsicheren Schützen ist
aber einer, der es mit seiner Schrotflinte nicht auf die Zugvögel,
sondern auf die Jäger abgesehen hat. Drei rätselhafte Morde
passieren innerhalb eines kurzen Zeitraums, und die Mitarbeiter der
isländischen Kriminalpolizei stehen vor der gefährlichen Aufgabe,
einen brutalen Serienkiller zu finden, um dem tödlichen Katz-und-Maus-Spiel
von Jäger und Gejagtem ein Ende zu machen.
Literaturportal schwedenkrimi.de:
Gibt es Chancen, dass auch "Engin spor" in Deutschland erscheinen
wird?
Viktor Arnar Ingólfsson:
Eine Entscheidung wurde noch nicht darüber gefällt doch ich
hoffe, es wird eines Tages so weit sein. Ich hatte diese Geschichte
viele Jahre lang in meinem Kopf und ich habe sie ziemlich gern. Die
Marketingleute werden entscheiden, ob sie für den deutschen Markt
geeignet ist. Ich für mich denke, sie ist es.
Literaturportal schwedenkrimi.de:
Hat man es als Autor schwer mit einer Sprache, die nur wenige, eigentlich
nur die Isländer, verstehen?
Viktor Arnar Ingólfsson:
Es hat beides, positiven wie negativen Einfluss auf die Laufbahn eines
Schriftstellers. Eine gute Idee zu haben und diese in eine interessante
Geschichte zu verwandeln, ist die wirkliche Hürde, egal wie viele
Menschen die originale Sprache lesen können. Bekannt zu werden
als Schriftsteller ist möglicherweise ein wenig leichter in einer
kleinen Gemeinschaft wie Island es ist, aber der Markt hat seine Grenzen.
Und dann ist ein talentierter Übersetzer der beste Freund des Schriftstellers.
Literaturportal schwedenkrimi.de:
Welche Frage wurde Dir nie gestellt. Auf die Du aber immer gewartet
hast. Und wie ist die Antwort darauf?'
Viktor Arnar Ingólfsson:
Ich weiß jetzt gerade keine Frage im allgemeinen aber in diesem
Interview ist die Frage doch: Du liest diese Fragen auf Deutsch. Wo
hast du gelernt, so gut Deutsch zu verstehen?
Ich war als Austauschstudent in Deutschland, Stadt Schleswig, für
10 Monate von 1973-1974. Unglücklicherweise habe ich nicht genug
dazu getan die Kenntnisse in Deutsch aufrecht zu erhalten, die ich in
dieser Zeit entwickelt habe und kann jetzt nicht viel in Deutsch sprechen.
Ich muß etwas dafür tun. Der Vorteil für mich war jedoch,
dass ich in der Lage war, die Übersetzung von "Das Rätsel
von Flatey" zweimal zu lesen und meine Vorstellungen einzubringen.
Die Geschichte ist sehr kompliziert und keiner kennt sie besser als
ich.
Literaturportal schwedenkrimi.de:
Die berühmte Inselfrage: Welches Buch, Schallplatte/CD und welchen
Film würdest Du auf eine einsame Insel mitnehmen?
Viktor Arnar Ingólfsson:
Das Buch: "Der Name der Rose" - Umberto Eco
Die CD: Love in the Time of Science - Emiliana Torrini
Der Film: "Fargo" - Coen Brothers
Autor: Jürgen Ruckh/ Esslingen
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