Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
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Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
 
Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde

Wer ist der Schriftsteller Bo Balderson?

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Bo Balderson
Bo Balderson
Wer ist Bo Balderson?
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Wer sich hinter dem Pseudonym Bo Balderson verbirgt, ist ein Geheimnis der schwedischen Verlagswelt. Die Fangemeinde ist sich noch nicht einmal sicher bzw. einig, ob hinter Bo nun ein Mann oder eine Frau steht. Kein Wunder also, dass die Gerüchteküche nur so brodelt!

Alexandra Hagenguth, Mitarbeiterin des Literaturportales schwedenkrimi.de wagt schon einmal einige Vermutungen.

Jan Carlquist etwa, Pfarrer aus Skillingmark in Värmland, nahe der norwegischen Grenze, und Schriftsteller zumeist religiöser Werke, ist sich ganz sicher, dass sich hinter Bo Balderson keine geringere als Astrid Lindgren verbirgt! Er führt dies auf verschiedene Indizien zurück:

Zum einen sei von Bo Balderson kein Buch mehr erschienen, nachdem Astrid Lindgren ihren 90. Geburtstag gefeiert habe - könne das nicht heißen, dass auch Bo Balderson sein 90. Lebensjahr vollendet habe? Zum anderen habe ein Mitarbeiter des Bonniers-Verlages erzählt, dass Bo Balderson sehr höflich von einer königlichen Hoheit gegrüßt worden sei, als besagter Mitarbeiter mit Bo Balderson im Djurgården spazieren gegangen sei - und wer außer Astrid Lindgren aus dem schwedischen Kulturleben sei so bekannt und geachtet, dass er oder sie von einer königlichen Hoheit nicht nur erkannt, sondern gar gegrüßt würde!
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Desweiteren vermutet Carlquist hinter der Veröffentlichung der Romane von Bo Balderson im Bonniers-Verlag eine Revanche dafür, dass Bonniers seinerzeit so dumm gewesen sei, die Kinderbücher von Astrid Lindgren abzulehnen. Nun erscheinen sie im Rabén & Sjögren-Verlag, der damit quasi seine gesamten anderen Publikationen subventioniert. Also habe Bonniers, als größter und stärkster Verlag in Schweden, Astrid nun gebeten ein Buch für Erwachsene zu schreiben, um auch noch von Astrid Lindgrens Talent profitieren zu können. Aus Rücksicht auf den kleinen Rabén & Sjögren-Verlag sowie auf Astrids Ruf und dem Ansehen, das sie in ihrer Fangemeinde genießt, sei es aber wohl besser gewesen unter Pseudonym zu veröffentlichen.

Außerdem sei Stadtrat Bo Balderson zwar ein Mann, aber es sei aus einer sehr femininen Perspektive heraus geschrieben, argumentiert Carlquist weiter. Schließlich, so führt Carlquist weiter an, sei der Humor in den Bo Balderson-Romanen exakt derselbe wie in Michel aus Lönneberga, das detektivische Gespür identisch mit dem Kalle Blomqvists - nur eben für Erwachsene verfasst. Und sei hinter dem kinderliebenden Bo Balderson Astrid Lindgren nicht unverkennbar?

Andere Stimmen sagen, dass sich hinter Bo Balderson ein schwedischer Akademiker verberge (ein Theologe wird hier heiß gehandelt), der sich auf Irland niedergelassen habe. Einige Fährtenleser im Fall Bo Balderson wollen Auszahlungen des Verlages an just diese - namenlose - Person auf Irland ausgemacht haben.

Aber es werden noch weitere Namen ins Spiel gebracht und jetzt wird's richtig spannend!

Wieder andere spekulieren, dass sich hinter Bo Balderson der Spitzenjournalist Åke Ortmark verbirgt, der sich vor allem während der Wahlkämpfe in den 60er und 70er Jahren einen Namen machte, weil er sich - zusammen mit seinen Kollegen Lars Orup und Gustav Olivecrona - hartnäckig und dem investigativem Journalismus verpflichtend an die Fersen diverser Politiker klemmte. Man nannte das Dreigestirn auch "Die drei O's".

Ortmark selbst hat Zeit seines Lebens hartnäckig bestritten, Bo Balderson zu sein.


Buchtipp
Camilla Läckberg - Die Eishexe: Kriminalroman (Ein Falck-Hedström-Krimi 10)
Spektakulär ohne gleichen aber ist der letzte Name, der zur Debatte steht: Ebbe Carlsson! Zu zweifelhafter Berühmtheit gelangte Ebbe Carlsson 1988 im Zusammenhang mit der Aufklärung des Mordes an Olof Palme, der am 28. Februar 1986 in Stockholm auf offener Straße erschossen wurde. Ebbe Carlsson, nach dem gar eine Affäre benannt ist, die seinerzeit ganz Schweden erschütterte, erhielt von der damaligen Justizministerin Anna-Greta Leijon höchstpersönlich die Erlaubnis, illegale Abhörmethoden zu verwenden, um Olof Palmes Mörder zu finden.

Ebbe Carlsson hatte als Redakteur bei der GT, Göteborgs Tidningen, begonnen und schon damals verkündet, er wolle Justizminister werden. Tatsächlich schaffte er es bis zum Pressesekretär des Justizministers Lennart Geijer, der aufgrund seiner Treffen mit Prostituierten in Verruf geriet. Anna-Greta Lejion jedoch, nunmehr Justizministerin, fasste Vertrauen in Carlsson und stellte ihm persönlich einen Freibrief aus, der ihn bevollmächtigte, der Polizei bei der Suche nach Palmes Mörder zu helfen.

Mit dieser Bevollmächtigung in der Tasche reiste Ebbe Carlsson dann zusammen mit zwei Polizisten ins Ausland, um eine Abhörausrüstung zu beschaffen, die in einem extra für diesen Zweck aufgebauten, privaten Polizeirevier in der Renstiernasstraße im Süden Stockholms installiert wurde. Dorthin sollten auch Waffen, Autos und anderes mehr geschafft werden. Ebbe Carlsson war inzwischen Buchverleger geworden und sein Kollege Thomas Fischer lieh ihm 1 Mio. Schwedische Kronen für die ganzen Sachen. Die Rechnung schickte er an den schwedischen Staat, der diese auch umgehend bezahlte.

Ebbe Carlsson und die beiden Polizisten wurden schließlich vom Zoll in Helsingborg festgenommen, als sie versuchten, die Waffen ins Land zu schmuggeln und die ganze Geschichte flog auf. Anna-Greta Leijon musste daraufhin ihren Hut als Justizministerin nehmen, wurde aber immerhin Chefin für Skansen.

Kurz darauf outete sich Ebbe Carlsson als homosexuell und AIDS-krank. Er starb 1989 (eine andere Quelle berichtet jedoch vom Tod im August 1991).

Wer sich hinter Bo Balderson tatsächlich verbirgt, ist heute letztlich genauso ungeklärt wie der Mord an Olof Palme.


Dies hatten wir zum Anlass genommen und unsere Besucher im Rahmen es Gewinnspieles aufgerufen selbst mitzurätseln, wer hinter dem Pseudonym Bo Balderson steckt.
Das Interessante zuerst:
Das Rätsel um den geheimnisvollen Bo Balderson hat keiner gelöst. Aber wir haben mit dem Gewinnspiel Ihre Kreativität herausfordert und hier können Sie einige Vermutungen nachlesen:


  Vermutungen
Thomas Mangold aus Wernau
Bo Balderson ist kein Schwede. Der Name wurde von einem schwedischen Verleger erfunden, um seinen genialen Schützling (Finne) die Türen zum Krimiolymp zu öffnen.
Man erkennt es an Kleinigkeiten wie Vornamen seiner Figuren und an den Beziehungskisten die er um die Handlung baut.


Volkmar Hintze aus Butzbach
Die Vermutungen, die Alexandra Hagenguth zusammengetragen hat, klingen jede für sich doch sehr stimmig, sodass man fast geneigt ist, eine dieser Vermutungen zum persönlichen Favoriten zu küren.
So habe ich mich selbst auf die Suche gemacht, was die Suchmaschinen zu der Frage "Vem är Bo Balderson" liefern. Neben einigen Erläuterungen, wozu Pseudonyme gut sind, findet man immer wieder die lapidare Feststellung, dass die wirkliche Person hinter diesem Pseudonym unbekannt ist.
Weiterhin geht es mir so, recht wenig über die schwedische Geschichte zu wissen, um einschätzen zu können, ob z.B. die Parallelen zur "Ebbe Carlsson-Affäre" passend sind. Ich würde dazu neigen, dass Astrid Lindgren die passende Person wäre. Soweit mir bekannt, hatte sie nicht immer das beste Verhältnis zum schwedischen Staat, auch setzte Sie sich sehr kritisch mit der schwedischen Politik auseinander. Meines Wissens nach, wurde sie einmal dazu verurteilt, eine Menge Steuern nachzuzahlen. Außerdem hat sie nie den Nobelpreis für Literatur bekommen - sollte sich dahinter vielleicht ein "geheime Absprache" zwischen Schweden und Norwegen verbergen? Dies könnten weitere Gründe für sie gewesen sein, nicht namentlich hinter dem Pseudonym Bo Balderson in Erscheinung zu treten.
Marion Montag aus Rüdigershagen
Ich glaube, dass es der Schauspieler ist, der den Egon Olsen indem Film "Die Olsenbande" darstellt.
Ilona Varchmin aus Ueckermünde
Es ist der nicht erkannt werden wollende Neffe von Astrid Lindgren.
Alexander Steger aus Mainz
Ich denke, hinter dem Pseudonym steckt Astrid Lindgren.
1) Sowohl ihre Bücher als die von Bo Balderson sind bei Bonnier erschienen.
2) Seit 1991 ist kein Balderson-Roman mehr erschienen, eben zu jener Zeit, als Astrid Lindgren zunehmend gesundheitliche Schwierigkeiten hatte.
3) der Schreibstil! Humor und Satire, das ist original Astrid Lindgren. Sie war außerdem politisch engagiert, schrieb ja auch ihr bekanntes Buch über den schwedischen Steuerstaat.
4) Die Ich-Person, Adjutant P. ist sehr feminin beschrieben.
Ob ihr es mir glaubt oder nicht, aber ich denke es war unsere große Astrid!
Doris Helmer aus Kelsterbach
Ich habe einige Suchmaschinen benutzt, aber nicht mal das Interview von Liza Marklund gefunden.
Ich glaube, es ist ein Mann, denn Frauen rauchen eher selten Zigarre. Deshalb kommt Astrid Lindgren für mich nicht in Frage. An den Akademiker in Irland glaube ich ebenfalls nicht, obwohl ja auch Henning Mankell im Ausland lebt, aber dieser Akademiker würde sicherlich nicht von einer königlichen Hoheit gegrüßt. Ich vermute, es ist Ebbe Carlsson, denn er kennt sich in der Politik aus, kann schreiben und ist auch noch Buchverleger geworden. Durch seine Mitarbeit an der Untersuchung über den Palme-Mord könnte er zum Krimischreiben gekommen sein. Er dürfte dadurch und durch seine Arbeit in der Politik auch einer königlichen Hoheit bekannt sein. Ebbe Carlsson ist aber inzwischen verstorben. Wenn das stimmt, dürften in Zukunft keine Bücher mehr von ihm erscheinen, oder es ist ihm gelungen, für tot erklärt zu werden und er lebt unter anderem Namen weiter. Oder es ist gar nicht Ebbe Carlsson, sondern vielleicht ein enger Mitarbeiter von ihm. Alles sehr vage, ehrlich gesagt, habe ich auch keine Ahnung, aber da bin ich ja in guter Gesellschaft!
Valeska Maus aus Bonn
Astrid Lindgren ist es auf keinen Fall (das glauben selbst die Schweden nicht)!
Die politischen Ansätze scheinen mir etwas zu sehr an den Haaren herbeigezogen, hat ja schon den Anschein von Verschwörungs-Theorien!
Wenn aber, wie Sie schreiben, selbst eine "königliche Hoheit" die Person unter dem Namen "Bo Balderson" freundlich grüßte, warum sollte es dann nicht schlicht und ergreifend König Carl Gustaf selbst sein? Ich denke, innerhalb der Familie kann man schon davon ausgehen, dass man sich wenigstens guten Tag sagt, oder?
Und was weiss man denn schon über die schriftstellerischenTalente von Mitgliedern der Königsfamilie?
Ulla Kirsch aus Darmstadt
Der Autor ist ein Mensch der mit seinem jetzigen Leben mehr als zufrieden ist und aus diesem grunde keine Öffentlichkeit mag. Aus meiner Sicht ist Er/Sie im unteren drittel der Sozialen ebenen zu suchen, eben der Herr/Frau Meier, Schmidt von nebenan der aber mit offen Augen durch die Welt geht und über eine ausgesprochene gute Rethorik,Humor und Tiefsinnigkeit verfügt. Er/ Sie ist kein Einzelgänger.
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